Unterschleißheim:Lückenfüller

In Unterschleißheim werden wenig attraktive Flächen bebaut

Von Alexandra Vettori, Unterschleißheim

Noch vor wenigen Jahren hätte sich auch der wagemutigste Investor nicht an solche Baulücken gewagt, wie sie derzeit in Unterschleißheim gefüllt werden. Weil der Vorrat an Grundstücken in der einwohnerstärksten Kommune im Landkreis München zur Neige geht, greifen Bauträger immer öfter zu lärmumtosten Ecken, die früher als unvermittelbar galten.

Das jüngste Beispiel ist das Grundstück, das im Süden von der Unterschleißheimer Raiffeisenstraße begrenzt wird, im Osten von der neuen Bahnunterführung und im Norden von den Gleisen. Es soll jetzt mit insgesamt 28 Wohnungen bebaut werden. Wer hier zukünftig wohnt, erlebt nicht nur den Zugverkehr und die stark befahrene Raiffeisenstraße hautnah, sondern kann auch noch bequem direkt in die nagelneue Autounterführung sehen.

Derzeit entsteht der Bebauungsplan im Rathaus, ein L-förmiger Riegel soll es werden, mit allen Lärmschutzmitteln moderner Bautechnik ausgestattet. Im Bauausschuss des Stadtrates steht man voll hinter dem Bebauungsplan, auch nach einigen kritischen Stellungnahmen in der ersten Auslegung.

So hat etwa das Landratsamt München moniert, dass die Bebauung zu massiv sei angesichts der umliegenden Häuser und die vorgesehenen Bauräume überschritten würden. Allerdings, verweist die Stadtverwaltung in ihrer Antwort, seien auch mehrere Geschosswohnungsbauten in der Nachbarschaft, und die Bauräume würden vor allem durch Wintergärten und Balkone überschritten, die dem Lärmschutz und der Wohnqualität dienten.

Ansonsten betonen die Unterschleißheimer Lokalpolitiker die hohe Nachfrage nach Wohnraum in der Kommune, der man sich gerade durch Nachverdichtung stellen wolle. Nach der Einarbeitung der Anregungen geht der Bebauungsplan für das Areal demnächst in die zweite Auslegung.

© SZ vom 13.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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