Unterschleißheim:Kunst im Kollektiv

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Zum 25-jährigen Bestehen haben die Mitglieder der Künstlerpalette ein Gemeinschaftsbild geschaffen. (Foto: Künstlerpalette)

Unterschleißheimer Künstlerpalette feiert Geburtstag

Von Alexandra Vettori, Unterschleißheim

Viele sind gekommen zum runden Geburtstag der Unterschleißheimer Künstlerpalette, Freunde, Bekannte, Künstlerkollegen, Bewunderer. Gefeiert wurde das 25-jährige Bestehen standesgemäß mit einer großen Ausstellung im Foyer des Bürgerhauses, Sekt, Knabbereien und virtuoser Gitarrenmusik vom Duo "Appollon's Smile". Zum Jubiläum hatten die elf Mitglieder der Künstlerpalette erstmals auch ein großformatiges Gemeinschaftsbild gefertigt.

1990 hat sich eine Gruppe von acht malbegeisterten Menschen zur Unterschleißheimer Künstlerpalette zusammen geschlossen. Die ersten zehn Jahre leitete Bernhard Platte den Verein, die zweiten zehn Jahre war es Irmgard Korn. Seit dem Jahr 2000 ist Petra Dienelt im Amt; bei der Künstlerpalette dabei ist sie schon seit 1997. Nachdem die kunstaffine 48-Jährige Anfang der neunziger Jahre nach Unterschleißheim gezogen war, fragte sie irgendwann herum, ob es nicht Gleichgesinnte gebe, und erfuhr von der Künstlerpalette. "In der Gemeinschaft ist es einfach leichter, Ausstellungen zu organisieren, und es macht auch Spaß, voneinander zu lernen und sich auszutauschen", erzählt Dienelt, die im Hauptberuf in einem Unterschleißheimer Kindergarten arbeitet - mit Zusatzqualifikation als Fachpädagogin für Ausdruck und ästhetische Bildung.

Als Dienelt damals zur Künstlerpalette stieß, erinnert sie sich, "war ich die Jüngste, die meisten lagen altersmäßig schon jenseits der 70." Das hat sich geändert, mittlerweile sind alle Altersgruppen im Verein vertreten. Entstanden sei die Künstlerpalette, weil man sich damals von den Hobbykünstlern abheben wollte, "ein Elitegedanke war da schon dabei", sagt Dienelt. Aus dem Grund habe man früher den Kreis der Mitglieder auch eher klein halten wollen.

Mitmachen darf zwar auch heute noch nicht jeder, der einen Pinsel halten kann, doch ganz so streng wie in den Anfangsjahren geht es nicht mehr zu. Potenzielle Palettenmitglieder dürfen erst einmal probeweise eine Zeitlang zu den Treffen kommen, passt es menschlich und vom künstlerischen Niveau her, entscheiden die Mitglieder im Kollektiv über die Aufnahme. "Jeder wird nicht aufgenommen, es soll schon passen", sagt Dienelt. Bis jetzt sei es allerdings noch nie vorgekommen, dass ein Aspirant abgewiesen wurde. Fragt man sie nach der Entwicklung des Künstlervereins in dem Vierteljahrhundert seines Bestehens, muss die Vorsitzende nicht lange überlegen: "Wir sind professioneller geworden, das liegt aber vor allem an der Entwicklung der Künstler selbst." Unter den elf Mitgliedern sind immerhin zwei, die von ihrer Kunst leben.

Darüber hinaus ist die Gruppe auch in ihren Kunsttechniken vielfältiger geworden. Verschiedenste Malstile, Techniken und Materialien hat es schon immer gegeben, auch Fotokünstler. Inzwischen aber ist mit Karel Mohyla auch ein Skulpturen-Künstler dabei.

Dass der Verein mehr tut, als einmal im Jahr eine Ausstellung zu kreieren und gemeinsame Ausflüge und Museumsbesuche zu unternehmen, zeigt der Zusatz "gemeinnützig". So organisiert die Künstlerpalette immer wieder Projekte an Schulen und beteiligt sich jedes Jahr an der Aktion "Schöner Ferientag". Dort sorgt man für den Nachwuchs der nächsten 25 Jahre, indem man bei Kinder die Lust an der Kunst weckt. Ausgebucht sind die Kurse jedenfalls regelmäßig.

Die Jubiläumsausstellung "25" ist bis 7. Januar 2016 im Bürgerhaus Unterschleißheim zu sehen.

© SZ vom 11.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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