Unterschleißheim:Gekommen, um zu bleiben

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Unterschleißheimer Firma hofft bei der Grundstückssuche auf die Hilfe der Stadt

Von Alexandra Vettori, Unterschleißheim

Händeringend sucht die Firma Buschek derzeit eine neue Bleibe. Seit fünf Jahren hat der mittelständische Betrieb, der mit zehn Mitarbeitern Lüftungen und Klimaanlagen herstellt, seine Produktionsstätte in Unterschleißheim. 2017 aber läuft der Mietvertrag für das Gebäude in der Siemensstraße aus. Bis dahin hätte Juniorchef Martin Buschek gerne ein eigenes Grundstück gefunden und selbst gebaut - doch in Unterschleißheim ist nichts zu finden. Nachbargemeinden dagegen umwerben die Firma bereits. "Wir würden gerne in Unterschleißheim bleiben, denn wir sind eigentlich gebürtige Unterschleißheimer", erklärt Martin Buschek.

Wir, das sind er, sein Vater Franz sowie Bruder Thomas. 2010 sind sie von Weilheim nach Unterschleißheim gezogen, wieder in die alte Heimat sozusagen. Der Plan, dort zu bleiben und rechtzeitig ein Betriebsgebäude auf einem eigenen Grundstück zu bauen, droht jetzt zu scheitern. 4000 bis 4500 Quadratmeter sind laut Martin Buschek nötig, "wir sind weder laut, noch produzieren wir irgendwelche Schadstoffe", betont er. Im Prinzip werden fertige Bauelemente zu passgenauen Lösungen für Büros, Gaststätten und öffentliche Gebäude zusammengebaut. "Auf dem privaten Immobilienmarkt in Unterschleißheim ist kein passendes Grundstück zu finden", sagt Bu-schek und setzt seine Hoffnung jetzt auf die Stadt Unterschleißheim und darauf, dass sie ihm ein städtisches Grundstück verkauft. Bis jetzt sei da leider nicht viel gekommen.

Dafür macht sich die Unterschleißheimer CSU für den mittelständischen Betrieb stark. Vor einiger Zeit war bereits der Kommunalpolitische Arbeitskreis zu Besuch, jüngst die CSU-Stadtratsfraktion. "Die Firma steht kurz vor der Abwanderung, und die CSU möchte hier nicht tatenlos zusehen", erklärte der Unterschleißheimer CSU-Vorsitzende und Stadtrat Stefan Krimmer. Jetzt soll sich nach Vorstellung der CSU der Stadtrat mit dem Thema beschäftigen und der Firma Buschek ein Grundstück verkaufen.

Im Rathaus hält man sich zum Thema allerdings noch bedeckt. "Wir können zu Grundstücksangelegenheiten keine öffentlichen Aussagen machen", erklärte Thomas Stockerl, der Referent des Bürgermeisters. Das Thema sei aber bekannt und werde in Kürze auch im Stadtrat behandelt. Ob das aber schon bei der Sitzung in der nächsten Woche der Fall sein werde, konnte Stockerl noch nicht sagen.

Selbstverständlich versuche die Stadt alles, um Betriebe im Ort zu halten. "Es ist Aufgabe der Wirtschaftsförderung, bei der Grundstückssuche zu helfen. Aber das ist keine Garantie, dass man auch immer etwas hat", so Stockerl. Martin Buschek rennt derweil die Zeit davon. Zwei Jahre seien ohnehin knapp, um ein Grundstück zu kaufen, ein Gebäude zu planen, die Genehmigungen einzuholen und zu bauen. So hofft er darauf, dass der Unterschleißheimer Stadtrat helfen kann. "Wir werden unsere Standortentscheidung auf jeden Fall noch in diesem Jahr treffen", sagt er. Vor 40 Jahren hat sein Vater den Betrieb gegründet, 1973 übernahmen Buscheks die Firma Bauer Gerätebau. Als sich vor fünf Jahren die Möglichkeit bot, nach Unterschleißheim umzuziehen, nutzten sie sie. Umso bedauerlicher wäre es, wenn der Betrieb jetzt in einen Nachbarort umziehen müsste.

© SZ vom 26.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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