Unterschleißheim:Geistreiches Netzwerk

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Unterschleißheimer Freiwilligenbörse verzeichnet regen Zulauf

85 gute Geister gibt es mittlerweile in der Freiwilligenbörse "Zeitgeister" in Unterschleißheim. Sie fahren mit Senioren zum Einkaufen oder begleiten sie zum Arzt, leisten Gesellschaft, wechseln eine Glühlampe oder suchen umgekehrt jemanden, der auf kleine Kinder aufpasst oder im PC-Dschungel weiter hilft. Vor knapp sechs Jahren hat eine Handvoll Engagierter aus der evangelischen Kirchengemeinde das Projekt gestartet, mittlerweile ist ein Selbstläufer daraus geworden. Freund- und Bekanntschaften sind entstanden, neue Aufgaben hinzu gekommen. So engagieren sich viele Zeitgeister auch in der Betreuung von Flüchtlingen.

Bis heute unterstützen die evangelische Kirchengemeinde und die Stadt das Projekt, es gibt ein Steuerungsteam und eine Koordinatorin auf Honorarbasis aus städtischem Etat. Über mangelnde Nachfrage kann man sich nicht beklagen. Im Durchschnitt melden sich pro Monat ein bis zwei neue Zeitgeister an, berichtet Koordinatorin Andrea Martin. Auch an Aufgaben und Herausforderungen mangelt es nicht. So mussten die Zeitgeister im Vorjahr nach dem Weggang des ehemaligen Diakons Peter Braun und dem Wegfall der Stundenkontingents der Kirche eine neue Organisationsstruktur finden. Das ist dem Lenkungsteam gelungen, die Zeitgeister gehören mittlerweile fest zum gesellschaftlichen Leben in Unterschleißheim. Allein 2015, so listet der Jahresbericht auf, hat man Infostände organisiert, Vorträge etwa zum Erbrecht und Konzerte veranstaltet und war Mitbegründer des Repair-Cafés, unter deren Fachleuten sich manch ein Zeigeist findet.

Von den 85 Zeitgeistern sind derzeit 50 Zeitnehmer und 45 Zeitgeber, viele treffen sich inzwischen regelmäßig und tauchen in der Statistik, die nur die erste Vermittlung registriert, gar nicht mehr auf. "Da entsteht oft ein echtes Vertrauensverhältnis zwischen den beiden Parteien, sodass es zu weiteren freiwilligen Diensten und Hilfstätigkeiten kommt, die dem Steuerungsteam nicht gemeldet werden", sagt Martin. Genau so ist die Sache auch gedacht. Schlussendlich soll ein Netzwerk entstehen, von dem alle profitieren.

Weitere Informationen unter www.zeitgeister-ush.de oder Telefon: 0157/54 86 51 83.

© SZ vom 25.06.2016 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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