Unterschleißheim:Es geht voran

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Bürgermeister Böck stellt die Entwicklung Unterschleißheims im besten Licht dar - trotz des Gewerbesteuereinbruchs

Von Alexandra Vettori, Unterschleißheim

Mehr als 100 Interessierte sind am Dienstagabend zur Bürgerversammlung in den Unterschleißheimer Festsaal gekommen, deren Choreografie sich nach gut zwei Jahren Bürgermeister Christoph Böck (SPD) leicht geändert hat. Zuerst präsentierten sich 20 Minuten lang die Geschäftsbereiche des Rathauses, dann hielt Böck den gewohnten Jahresbericht. Trotz Einbruchs bei der Gewerbesteuer verbreitete der Bürgermeister dabei Optimismus: Es sei einiges bewegt worden in Sachen Transparenz und Bürgerfreundlichkeit, Böck zählte die Schaffung des E-Bürgerdialogs auf, der inzwischen 625 Einträge verzeichnet, das neue Bürgerinformationssystem mit Einblick in Sitzungsunterlagen und der Bürgerfragestunde vor jeder Stadtratssitzung.

Die Zahl der Straftaten ist laut Polizeistatistik auf 1019 gestiegen, 2013 waren es noch 940 Delikte. Mit 434 Diebstählen verzeichnete man zwar ebenfalls eine leichte Zunahme, doch sei das Niveau immer noch relativ niedrig, so Böck. 48 Straftaten mehr als im Vorjahr zählte die Polizei auch bei der Straßenkriminalität (263 Delikte), insgesamt seien die Zahlen aber vergleichsweise niedrig. In der Seniorenbürgerversammlung am Nachmittag, erzählte Böck, sei die Frage aufgetaucht, warum Unterschleißheim keine eigene Polizeidienststelle habe. Seine Antwort: "Es ist nicht wichtig, wo das Gebäude steht, sondern wie viele Fahrzeuge in Unterschleißheim unterwegs sind." Auch aus der Bevölkerungsstatistik wusste der Bürgermeister Neues zu berichten, so ist die Einwohnerzahl von Unterschleißheim im Vorjahr weiter gestiegen, auf nun 28 329. Knapp 5000 Unterschleißheimer haben keine deutsche Staatsbürgerschaft.

Trotz des Einbruchs bei der Gewerbesteuer präsentierte Böck eine stabile Haushaltslage, die auch heuer Steuereinnahmen von 55,35 Millionen Euro beinhalte, davon voraussichtlich 30 Millionen aus der Gewerbesteuer und 19 Millionen aus dem Einkommenssteueranteil. Zügig voran geht es bei den laufenden Bauprojekten, ob Straßenunterführung am Bahnübergang, die schon im Juni in Betrieb gehen kann, drei Monate früher als geplant, ob Erweiterungsbauten für Gymnasium und Mittelschule oder den Neubau der Realschule. Der umgestaltete Rathausplatz ist fast fertig und wird am kommenden Samstag, 18. April, mit dem ersten Wochenmarkt in neuem Ambiente eröffnet.

Dass der Wirtschaftsstandort Unterschleißheim nach wie vor attraktiv ist, hat die Stadt seit kurzem auch schriftlich: Böck zitierte die jüngste Umfrage bei den örtlichen Firmen, wonach 77 Prozent zufrieden seien. Dass es in Zukunft durchaus wieder aufwärts geht mit den Steuern, lassen zwei geplante Projekte erwarten: So entwickelt die Vielberth Verwaltungsgesellschaft auf den 17 Hektar des ehemaligen EADS/Cassidian-Grundstücks an der Landshuter Straße einen Business Campus nach Garchinger Vorbild und nur ein Stück weiter, in der Edisonstraße, soll der 22 Meter hohe Gebäudekomplex Menlopark entstehen. Hauptaufgabe der Stadt seien aber die sozialen Themen, betonte Bürgermeister Böck. Dazu gehören die 1643 Betreuungsplätze für Kinder bis zum Grundschulalter, die laufenden Schulbauprojekte, in welche die Stadt über 30 Millionen Euro steckt, aber auch der neue Sozialbeirat des Stadtrates. Im Einheimischenmodell in Lohhof-Süd sind mittlerweile alle 17 Grundstücke verkauft, derzeit gehen laut Böck nach und nach die Bauanträge im Rathaus ein.

© SZ vom 16.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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