Der Vorgang ist seit 2018 altbekannt: Einmal mehr hat der Ferienausschuss des Unterschleißheimer Stadtrats unerwartete Mehrkosten in die Sanierung des Ballhausforums stecken müssen. Erst im Mai hatte der Stadtrat die Mittel für Dachsanierung der Einfachhalle von den kalkulierten 500 000 Euro um rund 400 000 Euro aufgestockt. Jetzt kommen auf diese 900 000 Euro noch einmal weitere 280 000 Euro drauf. Die Sperre der Halle wird damit mindestens bis Ende Oktober verlängert werden.
Die Arbeiten an dem schadhaften Musterprojekt, das seinerzeit in einer damals viel bejubelten "Private-Public-Partnership" von einem privaten Investor für die öffentliche Hand erstellt worden war, sind für die Stadt längst zum Fass ohne Boden geworden. "Wir hoffen alle inständig, dass das irgendwann ein Ende nimmt", kommentierte Thomas Stockerl, der Sprecher der Stadtverwaltung, den neuerlichen Nachtrag.
Nach dem Beginn der Arbeiten an der Decke der Einfach-Sporthalle im Gebäudekomplex waren erneut unvermutete Schäden entdeckt worden. Laut Bericht des Stadtbauamts hat man Fehler aufgespürt, die vorab nicht abschätzbar gewesen seien, da es sich um Fehler aus der seinerzeitigen Montage oder gar um schadhaftes Material handle. So habe die Abdeckfolie des Flachdachs mehrere Löcher aufgewiesen.
Ein grundsätzliches Problem sei es, dass die Dämmung ohne Gefälle angelegt sei, so dass sich Regen- oder Schmelzwasser zunächst in bis zu fünf Zentimeter tiefen Pfützen staue, ehe es ablaufe. Auch dieser Konstruktionsfehler wird bei der Sanierung nun behoben. Nach der Entfernung der Dachaufbauten habe man bei der Analyse der durchnässten Deckenplatten ermitteln können, dass das Holz von einem Pilz befallen sei, der das Holz zerstöre. Somit hätten Deckenplatten und darunter auch Prellwände der Sporthalle ausgetauscht und erneuert werden müssen.
Wegen der Lieferzeit der erforderlichen neuen Platten verzögert sich nun die Baustelle um rund einen Monat. Aktuell ist vom Rathaus eine Freigabe der Nutzung für Ende Oktober anvisiert. Die Mehrkosten von 279 000 Euro für alle weiteren Nachträge zusammen winkte der Ferienausschuss des Stadtrats wortlos einstimmig durch.