Unterschleißheim:Der Winter kann kommen

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Beim Richtfest war es noch recht zugig im Neubau der Therese-Giehse-Realschule. Jetzt ist der Bau wetterfest. (Foto: Lukas Barth)

Der Rohbau der neuen Unterschleißheimer Realschule steht, und bisher waren die Arbeiten günstiger als erwartet

Von Alexandra Vettori, Unterschleißheim

Der Bau der neuen Therese-Giehse-Realschule in Unterschleißheim läuft auf Hochtouren. "Wir liegen deutlich unter den Kosten", gab Geschäftsführer Wolfgang Stöckl jetzt beim Treffen des Schulzweckverbands bekannt. Aktuell würden die Prognosen um 1,8 Millionen Euro unterschritten, rechnete er vor, bei den Vertretern von Ober- und Unterschleißheim sowie des Landkreises München, die sich die ursprünglich auf 32 Millionen Euro veranschlagten Gesamtkosten teilen, fand das Gefallen. Auch der Zeitplan ist kein Problem, die Fertigstellung zum Schuljahr 2016/17 gilt als sicher. 29 Klassenzimmer sowie 30 Fach- und Vorbereitungsräume werden in dem Neubau unterkommen, ebenso eine Bibliothek und eine Mensa.

Der Winter kann jedenfalls kommen, der Rohbau der neuen Therese-Giehse-Realschule ist nun abgeschlossenen. Das Dach ist zumindest notdürftig abgedichtet, darauf wird demnächst die Fotovoltaikanlage aufgebracht. Auch der Fassadenbau ist weit fortgeschritten, die Seiten sind weitgehend zu, 90 Prozent der Fenster eingebaut. Von den Innenwänden im Trockenbausegment stehen zwar erst 60 Prozent, ähnlich sieht es bei den Heizleitungen. Am weitesten sind die Arbeiter im Untergeschoss, dort wird demnächst mit dem Estrich begonnen. In den anderen Stockwerken sind die Rohre und Leitungen für Heizung, Lüftung und Strom ebenfalls schon weitgehend verlegt.

In den Wintermonaten folgt als nächster Schritt der Innenausbau, beginnend mit den Schreinerarbeiten. Die Verbandsräte vergaben bei der jüngsten Sitzung das Schreinergewerk III, aufgeteilt in die Lose eins, Aula und Treppenhäuser, und zwei, Eingang und Wandverkleidungen. Der Zuschlag für die Aula ging an den wirtschaftlichsten Anbieter, der Kosten in Höhe von knapp 295 000 Euro in Aussicht stellt, Eingang und Wandverkleidungen kommen auf knapp 1,4 Millionen Euro.

Damit liegt man insgesamt allerdings gut 360 000 Euro über der Kostenberechnung. Begründet wurden die Überschreitungen damit, dass die Pausenhallenverkleidung aufwendiger wird, weil Medienbauteile untergebracht werden sollen, zum Zeitpunkt der Kostenberechnung dafür aber noch keine Detailplanung vorlag. Auch mussten letztlich noch Nutzerwünsche eingerechnet werden, und schließlich sind sämtliche Schreinerbetriebe derzeit voll ausgelastet. Aus dem Grund seien auch nur wenige Angebote eingegangen, erklärte Wolfgang Stöckl, und einen günstigeren Schreiner, der einen Großauftrag wie die neue Realschule ausführen könne, werde man derzeit wohl auch nicht finden. Eine Aufhebung der Ausschreibung würde, neben Terminverzögerungen, kaum wirtschaftliche Vorteile bringen. Vielmehr könnten die Mehrausgaben bei den Schreinerarbeiten durch bereits erzielte Minderkosten bei anderen Vergaben wett gemacht werden. Bestellt wurde auch die Fotovoltaikanlage, sie kostet laut geprüftem Angebot 102 000 Euro.

Läuft alles nach Plan, beginnen die 700 Realschüler und 70 Lehrer das nächste Schuljahr im neuen Haus, dann läuft der Abriss des bestehenden Gebäudes an.

© SZ vom 18.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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