Unterschleißheim:Dank Bauboom auf Erfolgskurs

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Der langjährige Vorstandsvorsitzende Werner Lawes geht im Juli in den Ruhestand. (Foto: oh)

Die Raiffeisenbank München-Nord verzeichnet für 2014 trotz der niedrigen Zinsen 900 000 Euro Gewinn

Von Alexandra Vettori, Unterschleißheim

Die niedrigen Zinsen setzen allen Banken zu, auch der Raiffeisenbank München-Nord. Dennoch waren Vorstandsvorsitzender Peter Reischmann und seine Vorstandskollegen Werner Lawes und Sebastian Dienelt sichtlich zufrieden, als sie am Dienstag ihren Geschäftsbericht 2014 der Öffentlichkeit präsentierten. Gut 900 000 Euro Jahresgewinn, nur geringfügig weniger als im Vorjahr, sechs Prozent Dividende für die Genossenschaftsmitglieder, wie in den Jahren davor - damit hält sich die Raiba München-Nord wacker in diesen schwierigen Zeiten.

Der Hauptgrund ist, das verhehlten die Vorstandsmitglieder nicht, dass das wirtschaftliche Umfeld in der Boomregion München alles andere als schwierig ist. Es wird gebaut, was das Zeug hält, vor allem Wohnungen. Von den gut 330 Millionen Euro Krediten, welche die Bank im Geschäftsjahr 2014 vergeben hatte, ging der überwiegende Teil an Hausbauer - private und gewerbliche. "Das Volumen der Wohnungsbaukredite stieg um sechs Millionen Euro auf insgesamt 246 Millionen an", berichtete Reischmann. Großprojekte finanziere man derzeit keine, die Raiba-Kunden seien Privatleute und Betriebe, Dienstleister sowie Groß- und Außenhandelsbetriebe im Münchner Norden.

Als Zeichen für die Stabilität der Genossenschaftsbank nannte er die "sehr gute" Eigenkapitalquote von 10,7 Prozent der Bilanzsumme, welche in 2014 im Vergleich zum Vorjahr angestiegen ist. Ebenfalls zugenommen hat das Anlagevermögen der Raiffeisenbank-Kunden, wenn auch nur um 0,2 Prozent von 839 Millionen im Geschäftsjahr davor auf 841 Millionen in 2014. Die Frage nach der Zukunft beschied Peter Reischmann mit der Antwort, die er der Bundesbank kürzlich gab, die regelmäßig Prognosen bei den Geldinstituten abfragt: "Da war die Frage, gibt es die Bank in fünf Jahren noch, und was wir darauf gemeldet haben, war: Ja."

Werner Lawes wird dann allerdings nicht mehr auf seinem Posten sein, er geht im Juli in Ruhestand. Lawes begann 1976 seine Bankausbildung bei der Gandersheimer Volksbank, von 1979 bis 1994 arbeitete er bei der DG Bank in leitender Position und übernahm 1994 die Firmenkundenabteilung bei der Raiffeisenbank München-Nord. 2004 wurde er zum Vorstandsmitglied bestellt. Werner Lawes war unter anderem in den elf Geschäftsstellen für die Firmenkunden- und Vermögensberatung verantwortlich.

Große Vorsätze für den Ruhestand hat er nach eigenen Angaben nicht: "Es ist so viel liegen geblieben, da habe ich genug zu tun." Allerdings freue er sich auf Wanderungen und Reisen mit seiner Frau, betonte er. Sein Nachfolger, Sebastian Dienelt, ist schon im Vorjahr nachgerückt, um sich in Ruhe einzuarbeiten.

Wie Vorstandsvorsitzender Peter Reichsmann betonte, hält die Raiffeisenbank München-Nord an ihrem Filialnetz fest: "Wir glauben nach wie vor daran, auch wenn es gerade nicht in Mode ist." Fusionen mit anderen Raiffeisenbanken sind derzeit ebenfalls nicht geplant, für die Zukunft ausschließen wollte er sie aber auch nicht.

© SZ vom 22.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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