Unterschleißheim:Aufwendige Minimallösung

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Das gläserne Foyer zwischen Bürgerhaus und Rathaus muss möglicherweise doch durch einen Neubau ersetzt werden. (Foto: Stephan Rumpf)

Die Sanierung des Unterschleißheimer Rathausfoyers erweist sich als komplizierter, als zuletzt gedacht. Die Vergabe der Aufträge ist deshalb abgeblasen worden

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Bei der Sanierung des Foyers zwischen Rat- und Bürgerhaus tritt die Stadt Unterschleißheim auf der Stelle. "Es ist wirklich deprimierend", sagte Bürgermeister Christoph Böck (SPD) angesichts neuer Planungsrückschläge: "Im Kern sind wir wieder so weit wie vor acht Jahren." Der weitere Fortgang ist derzeit wieder völlig offen.

Zum Jahresbeginn hatte der Stadtrat die Pläne gestoppt, eine völlig neue Glaskonstruktion in das Herzstück des zentralen Gebäudes zu setzen, und sich stattdessen für eine Minimalsanierung des bestehenden Foyers entschieden. Das Dach sollte nur mit geringstmöglichem Aufwand abgedichtet und den aktuellen Brandschutzforderungen angepasst werden. Diese Lösung sollte nur halten, bis eine ohnehin im Raum stehende Erweiterung des Unterschleißheimer Rathauses angegangen wird.

Doch jetzt ist wieder fraglich, ob dieser kleine Eingriff tatsächlich ausreicht. Am Tag vor der Sitzung des städtischen Bauausschusses, bei der die Minimalvariante technisch beschlossen werden sollte, hat der Gutachter seine Aussage über die Feuerbeständigkeit der Stahlkonstruktion kassiert. Längerfristige Testreihen hätten den ersten Augenschein über das Material revidiert, nun müsse doch die gesamte Trägerkonstruktion komplett überarbeitet werden.

Damit steht schon wieder infrage, ob die Sanierung überhaupt mit geringem Aufwand geleistet werden kann. Aus diesem Grund war der Stadtrat in dem längerfristigen Planungsprozess seinerzeit schon einmal umgeschwenkt und gleich auf eine große Lösung zugesteuert.

Auch beim Austausch der Glasflächen gebe es noch Schwierigkeiten, berichteten die Architekten. Hier sei eine Minimalvariante zwar realisierbar - allein, es findet sich bislang kein Fachbetrieb, der das auch umsetzen würde. Problem ist wohl, dass bei den nur kosmetischen Korrekturen, die von der Stadt beauftragt werden sollten, kein Betrieb auf Gewährleistungsansprüche verpflichtet werden möchte.

Der Bauausschuss hat angesichts der neuen Erkenntnisse keine Aufträge erteilt, sondern das Projekt auf Wiedervorlage nach den Sommerferien gesetzt. Bis dahin soll auch die nächste Sanierungsanforderung, das Sicherheitskonzept, in die Pläne eingearbeitet werden.

Parallel dazu will die Stadt Unterschleißheim jetzt auch konkret in die Rathauserweiterung einsteigen. Hierzu liegt seit Jahren eine grundsätzliche Studie vor. Die soll nun aktualisiert und weiter ausgearbeitet werden.

© SZ vom 10.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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