Es hat gewaltige Dimensionen, das Getränke-Logistikzentrum, das die Firma Orterer derzeit an der Landshuter Straße im Unterschleißheimer Gewerbegebiet gleich gegenüber dem Ballhausforum baut. Mehr als 7700 Quadratmeter Nutzfläche, zwei Stockwerke mit auskragendem Obergeschoss zum Eingang an der Anna-Wimschneider-Straße hin, und bis zu 16 Meter Höhe. Wenn die Riesenhallen voraussichtlich im kommenden Juni fertig sind, werden hier Wein, Sekt und Spirituosen gelagert. Die Ware liefert die Getränkemarktkette Orterer mit Sitz in Unterschleißheim dann an ihre insgesamt 150 Filialen in ganz Südbayern aus. Bis nach Nürnberg, Augsburg und Stuttgart reicht das Getränkemarktnetz von Orterer, dort gehören dem Unternehmen die Marken Fränky, Sobi und Benz.
1975 hat Walter Orterer seinen ersten Getränkemarkt in der Münchner Paradiesstraße eröffnet, mittlerweile verfügt er über ein kleines Imperium mit 1000 Mitarbeitern. In dem eindrucksvollen Neubau an der Landshuter Straße werden nicht nur ein Warenlager, sondern auch die Verwaltung untergebracht, sowie ein Lager für Einwegflaschen und Dosen. "Die müssen wir zurück nehmen und dann an einen Entsorger weitergeben, damit Parkbänke und T-Shirts draus werden", sagt Orterer. 30 Arbeitsplätze bietet das neue Logistikzentrum, 15 in der Verwaltung, 20 im Lager, und zehn Fahrer für die ausgehenden Lastwägen. Laut Lärmgutachten werden zwölf Lastwagen am Tag ankommen und sieben firmeneigene Laster ausfahren.
Am bestehenden Orterer-Getränkemarkt, der sich nur ein Stück weiter an der Landshuter Straße befindet, ändere sich nichts, sagt der Unternehmer, "der bleibt genauso wie er ist." Nur die Lagersituation müsse dringend verbessert werden, in der bestehenden Halle einige Straßen weiter hat die Firma nur 2400 Quadratmeter Lagerfläche und Nachbarn, die sich seit Jahren über den Lärm und den Verkehr der Getränkelaster beschweren. "Dabei waren wir zuerst hier, als wir das Lager vor 30 Jahren bezogen haben, war ringsum grüne Wiese, die Wohnungen sind erst später gekommen", sagt der Unternehmer. Heute sei der Betrieb nur noch geduldet. Das neue Getränkelogistikcenter werde zumindest für die nächsten Jahre reichen, sagt Orterer, auch wenn er mit seiner Firma weiter auf Expansionskurs steuert. "Was nicht wächst, ist gleich weg", so laute seine Devise.