Unterschleißheim:Auf dem Weg zur Smart City

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Das Unterschleißheimer Gründerzentrum soll im Herbst starten

Von Alexandra Vettori, Unterschleißheim

Noch klingt die Idee vom "Internet der Dinge" ein wenig versponnen, von freien Parkplätzen, die sich per App beim Autofahrer melden oder Straßenlampen, die nur bei Bedarf leuchten, einmal abgesehen. Doch die smarte Stadt wird kommen, und es könnte gut sein, dass Impulse dazu auch aus Unterschleißheim zu erwarten sind. Denn dort soll ein Gründerzentrum rund um Computer- und smartphone-basierte Kommunikation und Infrastruktur entstehen. Geht es nach den Initiatoren, ziehen schon im Herbst die ersten Mieter ein.

Die Initiative kam vom Unterschleißheimer Wirtschaftsförderverein ICU, der fand, dass ein Gründerzentrum für junge Unternehmen dem Standort sehr gut zu Gesicht stünde. Nach einem Vortrag über Smart Industries und Smart City sowie einer Veranstaltung der Nordallianz zum Thema war man sich bald einig: So ein Gründungszentrum, würde ganz hervorragend passen. Nach dem ICU-Verein haben sich denn auch rasch drei weitere Gründungsmitglieder gefunden, zuletzt kam noch der Landkreis München dazu. Vorige Woche hat sich außerdem der beratende Wirtschafts- und Wissenschaftsbeirat konstituiert.

Bei der Nordallianz-Veranstaltung waren auch Vertreter namhafter Firmen dabei, vom Leuchtmittelhersteller Osram etwa, von SAP, Anbieter für Unternehmens-Software, oder vom IT-Dienstleister Cisco. Auch dort bestand Interesse an einer Denkfabrik. Und so hat man im ICU-Verein ein Konzept für das Gründerzentrum erarbeitet. Mit im Boot sitzt der Eigentümer des ehemaligen EADS-Geländes und neuen Business-Campus, die Regensburger DV Immobilien Management GmbH, denn in ihrem neuen Büropark soll das Gründerzentrum angesiedelt werden. Der Immobilieneigentümer war nicht nur sofort bereit, Büroflächen für das Gründerzentrum bereit zu stellen, sondern sagte auch aktive Unterstützung zu. Im Moment ist das ehemalige EADS-Bürogebäude, das saniert und entsprechend der Bedürfnisse künftiger Mieter umgebaut wird, noch eine Baustelle.

Der nächste Schritt für den ICU-Vorstand, in dem Unterschleißheims Bürgermeister Christoph Böck (SPD) den Vorsitz hat und von Stefan Hof und Rudolf Haggenmüller als Stellvertreter unterstützt wird, bestand in Gesprächen mit Unternehmen, die im Bereich Smart City und Smart Industries tätig sind. Dabei wurde geklärt, wer an einer Mitarbeit im Wirtschafts- und Wissenschaftsbeirat Interesse hätte, der den künftigen Firmen im Gründerzentrum beiseite stehen soll. Die Liste, die dabei entstand, kann sich sehen lassen.

Anfang Juli traf sich der Beirat das erste Mal, mit dabei waren Vertreter von Siemens, SAP, der Ludwig-Maximilians-Universität in München, der Technischen Universität München, dem Gasehersteller Linde und dem örtlichen Automatisierungsunternehmen Kratzer. Aufgabe des Wirtschafts- und Wissenschaftsbeirates ist nicht nur die Unterstützung der künftigen Gründerszene, sondern auch der noch zu gründenden Träger-Gesellschaft für das Gründerzentrum, der Accelerator Community Unterschleißheim GmbH, kurz ACU.

Von Anfang an war klar, dass der ICU-Verein als Gesellschafter fungieren würde, auch der Eigentümer des Business Campus Unterschleißheim war gleich dabei. Der ICU-Verein hat bei einer Mitgliederversammlung extra die Satzung geändert und die Einlage von 100 000 Euro genehmigt, um eine GmbH mit vier gleichberechtigten Partnern zu gründen. Weitere Partner sind der Landkreis und die Raiffeisenbank Unterschleißheim.

© SZ vom 26.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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