Unterschleißheim:Asylbewerber sammeln Silvestermüll ein

Um sich bei ihrer Nachbarschaft und dem Helferkreis Asyl für die Hilfe und Gastfreundschaft zu bedanken, haben in Unterschleißheim untergebrachte Asylbewerber am Neujahrstag eine ebenso herzliche wie nützliche Aktion gestartet: Die Truppe vorwiegend junger Männer befreite, mit Besen und Mülltüten ausgestattet, den Bereich entlang der Nördlichen Ingolstädter Straße von den Resten der vergangenen Nacht. Nach einigen Stunden waren die Mülltüten prall gefüllt.

Die eifrigen "Straßenreiniger" wohnen erst seit kurzem in der Nachbarschaft. Es sind Asylbewerber aus Syrien, Afghanistan und Somalia. Omar Fannoush (38) hat das "Ramadama" mit Unterstützung des Helferkreises Asyl Unterschleißheim organisiert. "Wir möchten ein wenig zurückgeben von der großen Hilfsbereitschaft, die wir in Deutschland spüren und erleben", sagt er in perfektem Englisch. Die oft geäußerte Sorge, dass Flüchtlinge, die laute Böller mit anderen Bildern verbinden als mit Feuerwerk, in ihrer ersten Silvesternacht fern der Heimat seelischen Schaden nehmen könnten, war in Unterschleißheim unbegründet. Da sei überhaupt keine Angst aufgekommen, versichern sie. Das bunte Spektakel am Himmel ist offenbar als willkommene Abwechslung empfunden worden. Deutschland sei einfach ein "lovely country", sagt Omar.

SZ

© SZ vom 04.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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