Unterschleißheim:Antrag unter den Tisch gefallen

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Neue Sitzgelegenheit für Senioren im Valentinspark gefällt nicht allen

Eine neue Sitzgelegenheit für Senioren im Valentinspark war unter den Vorschlägen für den Unterschleißheimer Bürgerhaushalt 2015 einer der Renner. Die Stadt Unterschleißheim stellt dabei 100 000 Euro aus ihrem Etat bereit und lässt die Bürger online entscheiden, was damit finanziert werden soll. Nun, eine Art neue Sitzgruppe wurde jetzt zwar im Valentinspark aufgestellt, aber den Initiatoren ist nicht mehr erkennbar, was die Umsetzung durch die Stadt mit dem seinerzeitigen Bürgerantrag zu tun hat. "Das entspricht nicht ansatzweise dem Antrag", monierte Antje Kolbe (SPD) im Stadtrat, "es ist mir nicht ersichtlich, wie dieses Projekt so durchgehen konnte". Schon vor Jahresfrist hatte der Initiator Ludwig Deinzer beim Gesprächsforum "SZ im Dialog" in Unterschleißheim "einen bürokratischen Schildbürgerstreich" angeprangert. Der Wunsch mehrerer Senioren war es gewesen, dass nahe beim Seniorenheim am Park ein neuer Tisch aufgestellt werden solle mit einer rundumlaufenden Reling, an der sie sich bequem hochziehen oder abstützen können. Dazu sollte der runde Tisch mehr Kommunikation ermöglichen, als auf nebeneinander stehenden Parkbänken möglich ist.

Gleichwohl geriet das privat initiierte Projekt in die Mühlen der Bürokratie. Mit einem 29-seitigen Gutachten ließ die Stadtverwaltung ermitteln, ob Deinzers Pläne allen Sicherheitsanforderungen entsprechen würden. 2016 wurden die Pläne verworfen und der Tisch bei einer Fachfirma bestellt, mittlerweile ist er aufgestellt. Bürgermeister Christoph Böck (SPD) sagte, dies sei ein Tisch, der für Rollstuhlfahrer geeignet sei. Sitzbänke würden erst noch aufgestellt, dann erschließe sich die Konstruktion wohl besser. Er trotzte der Kritik: "Der Beschluss wurde nicht für den konkreten Plan gefasst, sondern für das Vorhaben". Das habe man nun in eigener Planung umgesetzt.

© SZ vom 04.11.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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