Unterschleißheim:Abflug ins neue Leben

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Geschafft! Die Abschlussjahrgänge der Mittel- und der Realschule des Sehbehinderten- und Blindenzentrums in Unterschleißheim. (Foto: Stephan Rumpf)

Abschied der Abschlussjahrgänge an der Edith-Stein-Schule

Von Nico Brix, Unterschleißheim

Die Bühne des Veranstaltungsraumes im Südturm war bunt beleuchtet. Darüber prangte, zwischen gebastelten Kreppblumen, ein Plakat. "Wir machen den Abflug 2016" stand darauf. Und das nicht ohne Grund: Die Edith-Stein-Schule des Sehbehinderten- und Blindenzentrums feierte am Donnerstagabend den Abschluss von 15 Mittelschülern und 21 Realschülern. "Als Kinder seid ihr gekommen und heute verlasst ihr die Schule als junge Erwachsene", hatte Direktorin Hildegard Mayr schon in ihrer Eröffnungsrede festgestellt.

Neben Mayr war auch der Leiter der Realschule Frank Kuroschinski mit den zwei Abschlussklassen seines Jahrgangs sehr zufrieden. Schulbester mit einem Notendurchschnitt von 1,4 ist Luis Schubert. Dabei hatten die Lehrkräfte im Vorfeld der Prüfungen durchaus Bedenken, wie die Schüler abschneiden würden. Denn beide Klassen waren im Unterricht sehr schweigsam gewesen - oder wie Kuroschinski sagte: "Die 10b war nicht gerade für Spritzigkeit im Unterricht bekannt, und auch die 10a hatte nur wenige Temperamentbolzen in den eigenen Reihen aufzuweisen."

Auch in der Mittelschule ist man mit dem Jahrgang 2016 sehr zufrieden. Unter den Schülern ist auch Malik Zaki, der nach nur zwei Jahren in Deutschland seinen Abschluss gemacht hat und weiter zur Schule gehen möchte. Josua Mantsch hat mit einem Schnitt von 1,6 den besten seines Jahrgangs. Trotz aller Noten darf aber nicht vergessen werden, dass manche der Abgänger beider Schulen nicht nur während ihrer Prüfungen mit besonderen Einschränkungen zu kämpfen hatten und haben. Neben Jugendlichen ohne Handicap besuchen auch zahlreiche Jugendliche mit einer Sehbehinderung oder anderweitigen Einschränkungen wie Autismus die Unterschleißheimer Schule.

In ihrer Abschlussrede verglich Maria Setzer, Leiterin der Mittelschule, diese Schwierigkeiten mit einem Steinbrocken. "Die Seheinschränkung oder auch eine Krankheit oder besondere Lebensumstände können ein solcher Steinbrocken sein, an dem man fast zu zerbrechen droht", sagte Setzer. Und doch hätten alle Schüler mit dieser Last zu leben gelernt, hätten sich nicht unterkriegen lassen und seien schließlich über sich hinaus gewachsen.

Neben den Schülern werden mit Karin Metzger, Claudia Jung und Reiner Apelt auch drei Lehrkräfte die Realschule zum Schuljahresende verlassen

© SZ vom 23.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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