Umbau:Grundschule am Wald wird modernisiert

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Voraussichtlich noch länger als geplant müssen die Schüler der Taufkirchner Grundschule in dem alten Gebäude an der Pappelstraße ausharren. (Foto: Angelika Bardehle)

Taufkirchens Gemeinderat entscheidet sich einstimmig für die Erweiterung und gegen einen Neubau

Von Iris Hilberth, Taufkirchen

Die Taufkirchner Grundschule am Wald soll nun doch saniert werden. Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung, das Gebäude aus den Siebzigerjahren zu modernisieren und durch einen Anbau für die Ganztagsschule, Musikschule, Volkshochschule, Mensa und die Mittagsbetreuung zu erweitern. Der Entscheidung vorangegangen waren mehrere intensive Diskussionen, ob die Sanierung eines alten Gebäudes sinnvoll ist oder ein Neubau nicht die bessere Alternative wäre. Die Umsetzung der jetzt beschlossenen Pläne mit Brandschutzsanierung und Anbau kostet die Gemeinde etwa sieben Millionen Euro. Für einen Neubau in derselben Größe wie das dann erweiterte Gebäude müsste Taufkirchen etwa 25 Millionen Euro investieren.

Das Gremium hatte in den vergangenen Jahren immer wieder über die Zukunft des Schulgebäudes an der Pappelstraße beraten und sogar Überlegungen angestellt, die Grund- sowie die benachbarte Mittelschule auf die Kegelfelder zu verlegen, um dort mit der bestehenden neuen Realschule einen Campus zu entwickeln. Von dieser Idee war man dann wieder abgekommen, weil die Schulfamilie und vor allem die Eltern die Grundschule an ihrem jetzigen Standort belassen wollten. Auch hatte inzwischen das Landratsamt grünes Licht für eine Sanierung gegeben. Seit November vergangenen Jahres liegt der Gemeinde eine Baugenehmigung vor. Sie basiert auf einer Lösung, die gemeinsam mit den Architekten, Brandschutz-Sachverständigen und der Bauaufsicht des Landratamts erarbeitet wurde. In seiner Januarsitzung hatte der Gemeinderat über eine von drei Modernisierungs-Varianten abstimmen wollen, vertagte die Entscheidung dann aber noch einmal, da die Schulleiterin Betty Pauker in der Sitzung überraschend ein eindringliches Plädoyer für einen Neubau gehalten hatte. Die Rektorin hatte auf die mangelhafte Bausubstanz verwiesen und den begrenzten Platz für ein modernes, offenes Ganztagskonzept kritisiert.

Auch in der jüngsten Sitzung gab es durchaus Befürworter einer neuen Schule. So sprach sich Michael Lilienthal von den Freien Wählern dafür aus, die Mittelschule auf die Kegelfelder zu verlegen, auf deren jetzigem Grundstück an der Pappelstraße die neue Grundschule zu errichten und das damit frei werdende Areal einem Investor für Wohnbebauung anzubieten. "Nur so könnte ein Neubau finanziert werden", meinte er, denn 25 Millionen Euro habe die Gemeinde nicht. Darin war sich das Gremium auch einig, nur den Deal sahen die meisten skeptisch. "Die Kegelfelder stehen uns nicht zur Verfügung", warf Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) ein. "Wir könne nicht über Dinge diskutieren, wenn wir keine Fakten haben", sagte Herbert Heigl (CSU), "es kommt nur die Sanierung in Frage, weil das unser Säckel hergibt." Rosi Weber von der SPD findet, die Freien Wählern hätten zwar "grundsätzlich nicht ganz unrecht", würden aber das Pferd von hinten aufzäumen. Sie frage sich, wie lange es der Gemeinderat noch vertreten könne, das Thema Jahr für Jahr zu verschieben. "Wenn wir noch ein bisschen warten, können meine Enkel da hingehen", mahnte sie. Letztlich gab es dann doch ein einstimmiges Votum für die Sanierung und Erweiterung.

© SZ vom 04.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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