TSV:Neue Heimat für die Burschen

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Die Grasbrunner Burschen haben eine Hütte in Solalinden abgebaut, die sie nun in Grasbrunn am Harthauser Weg wieder aufbauen wollen. (Foto: privat)

Der Grasbrunner Verein hat eine Hütte geschenkt bekommen, die bisher in Solalinden stand. Sie soll nahe dem TSV-Heim aufgestellt werden. Dabei hilft die Gemeinde, doch um den Unterhalt müssen sich die Nutzer selbst kümmern

Von Christoph Hollender und Tobias Krone, Grasbrunn

Noch sind es nur Einzelteile, die übereinander gestapelt herum liegen. Irgendwann sollen die Teile eine Holzhütte werden, eine Vereinshütte: rustikal und gemütlich. Denn der Grasbrunner Burschenverein erfüllt sich einen "lang gehegten Traum". Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben des Vereins zu, eine Burschenhütte zu bauen. Das Gremium beschloss zudem, das Projekt mit 10 000 Euro zu unterstützen, darüber hinaus werden die Erschließungskosten in Höhe von 19 000 Euro übernommen; der Verein selbst steuert zudem 17 000 Euro bei.

Vom 7. bis zum 19. August machten sich die Grasbrunner Burschen in Solalinden in Putzbrunn zu schaffen. Dort nämlich stand die Hütte bereits - in Privatbesitz. Jetzt hat sie der Burschenverein Grasbrunn umsonst übernommen. Nachdem der Gemeinderat Ende Juli bereits einer Voranfrage des Vereins auf Baugenehmigung und finanzielle Unterstützung positive Rückmeldung gegeben hatte, holten die Burschen die Hütte jetzt nach Grasbrunn - bis zum 22. August musste sie in Solalinden abgebaut werden, das war die Bedingung. Und so bauten die Burschen die Behausung während der zwei Augustwochen "voller Vorfreude" ab, sagte Konrad: "Alle von uns waren da. Viele haben sich Urlaub genommen." Insgesamt hätten sie 1300 Arbeitsstunden in den Abbau von Wänden, Dach, Möbel und Kachelofen investiert. In Grasbrunn soll die Hütte demnächst am alten Sportplatz, in der Nähe des TSV-Heims am Harthauser Weg wiederaufgebaut werden. Die Erschließungskosten von 19 000 Euro für das Gemeindegrundstück übernehme die Kommune, so Konrad.

Bisher war das Projekt daran gescheitert, dass sich der Verein eine eigene Hütte und deren Unterhalt nicht leisten konnte. Außerdem fand sich kein passender Standort im Ort. Doch das ist jetzt anders: Burschen-Vorsitzender Konrad warb im Gemeinderat für das Vorhaben. Fast schon pathetisch erzählte er, wie schön es sei, ein Zuhause zu haben; immerhin bestehe der Grasbrunner Burschenverein seit 1928. Die Hütte würde das Gemeindeleben "deutlich bereichern". Ganz ohne finanzielle Unterstützung der Kommune würde das Projekt allerdings nicht klappen. Die Umzugspläne fanden Anklang im Gemeinderat: "Traditionspflege ist wichtig", sagte Max Walleitner (Grüne). Deshalb sehe er das Projekt positiv und unterstütze es gerne - auch finanziell. Dieser Meinung waren auch die anderen Gemeinderäte und stimmten für die finanzielle Unterstützung in Höhe von 10 000 Euro.

Der Zuschuss der Gemeinde sei aber an Auflagen gebunden, betonte Bürgermeister Klaus Korneder (SPD). So soll beispielsweise vertraglich zwischen dem Rathaus und dem Burschenverein vereinbart werden, wer die Hütte wann und wie nutzt. Denn die Hütte dürfe zu keiner reinen Partyhöhle werden. Außerdem müsse der Verein einen Haushaltsplan für den künftigen Unterhalt des Gebäudes aufstellen.

Dafür muss der Verein selbst aufkommen - die finanzielle Unterstützung der Gemeinde ist nur einmalig. David Konrad ist zuversichtlich, dass der Verein den Unterhalt in den nächsten Jahren bewältigen wird. Den Aufbau der Hütte übernehmen die Burschen in Eigenleistung. In den kommenden Wochen wollen sie den Baugrund ebnen und die Bodenplatte gießen. Mit dem ursprünglichen Ziel, die Weihnachtsfeier schon in den vereinseigenen vier Wänden zu feiern, werde es aber wohl nichts mehr.

© SZ vom 24.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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