Testlauf:Digitale Sirene

Der Landkreis erprobt am Mittwoch sein Katastrophen-Warnsystem

Sie ertönen bei einem Großbrand, bei Unwettern, einem Hochwasser oder Chemie- und Reaktorunfällen: die Sirenen. Im Landkreis München allerdings gibt es längst kein flächeneckendes Netz an derartigen Zivilschutzsignalen mehr. Wenn an diesem Mittwoch, 18. Oktober, um Punkt 11 Uhr im Freistaat die Sirenen zum Test aufheulen, erhalten in den 29 Städten und Gemeinden mehr als 33 000 Nutzer der Katwarn-App stattdessen eine Warnmeldung auf ihrem Smartphone.

Seit Mai 2016 gibt es das auf den Landkreis München zugeschnittene System, das den Nutzern im Gefahren- und Katastrophenfall wichtige Warnungen direkt aufs Mobiltelefon sendet. Durch Antippen erhält der Nutzer auch Verhaltenshinweise - bezogen auf seinen aktuellen Standort. "Großbrand - Warnung des Landkreises, gültig ab sofort, Fenster und Türen schließen", könnte etwa eine derartige Schnellmeldung über die App laufen. Die Sirenen indes sollen die Bürger erstens warnen - und zweitens dazu aufrufen, Radio oder Fernseher einzuschalten.

Mit der Katwarn-App ist der Landkreis München beim Katastrophenschutz im digitalen Zeitalter angekommen. Entwickelt haben das System Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts in Berlin; es steht allerdings ganz unter der Hoheit der öffentlichen Hand und allen Städten und Gemeinden des Landkreises zu Verfügung. Der Kreis als oberste Gefahrenschutzbehörde entscheidet, wann welcher Katastrophenalarm ausgelöst wird. Die App steht kostenlos im Appstore, Google Play Store und Windows Store zum Herunterladen zur Verfügung. Alternativ bietet Katwarn auch einen SMS-Warndienst; weitere Informationen bietet die Homepage www.katwarn.de.

© SZ vom 18.10.2017 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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