Termine auf einen Blick:Kapellen, Kirchen und Kanäle

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Besucher können am Tag des offenen Denkmals am Samstag 23 verschiedene Institutionen besuchen und sich über deren geschichtliche Bedeutung informieren

Ob ein altes Bauernhaus, eine interessante Kirche oder die Junkershallen am Flugplatz Oberschleißheim - am Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag, 9. September, können Besucher im Landkreis zwischen 23 Angeboten wählen.

Museen

Das Aschheim-Museum bietet einen Blick in die Geschichte der heutigen Gemeinde. Angefangen bei frühen Siedlungen in der Bronzezeit bis heute. Sechs Themenbereiche befassen sich mit Totengedenken, Kult und Kirche oder auch Migration und Fernkontakte, wofür beispielsweise die Statue der Göttin Athene steht, die aus der Zeit um 100 nach Christus stammt und in Dornach gefunden wurde.

Aschheim, Münchner Straße 8, 11 bis 17 Uhr, Führungen mit Anja Pütz um 14 und 16 Uhr.

In Ismaning sind alle Gebäude am Schloss am kommenden Sonntag geöffnet. I m Kallmann-Museum, das zum denkmalgeschützten Schlossparkensemble gehört, finden Ausstellungen zur modernen Kunst statt und eine Führung um 15 Uhr. Das Schlossensemble selbst umfasst außer dem Schloss den Kutscherbau, das Gärtnerhaus, den Schlosspavillon, die Orangerie und die englische Gartenanlage. Auch im Schloss, in dem jetzt das Rathaus untergebracht ist, finden stündlich Führungen statt ebenso im Schlosspavillon, der 1730 nach Entwürfen von François de Cuvilliés gebaut wurde.

Kanäle verbinden Schloss Schleißheim mit anderen Schlössern. (Foto: Privat)

Ismaning, Schlossstraße 2 und 3b, 13 bis 17 Uhr.

Das Heimatmuseum Unterhaching hat eine umfangreiche Ausstellung zur Geschichte des Ortes zu bieten, dessen Besiedelung vor circa 5000 Jahren am Hachinger Bach begann. Außerdem wird die Geschichte des ältesten Gebäudes der Gemeinde, St. Korbinian, beleuchtet. Es finden Führungen auf Anfrage statt und für Kinder gibt es ein Quiz und eine Schnitzeljagd.

Unterhaching, Hauptstraße 51, 10 bis 12 und 14 bis 17.30 Uhr, St. Korbinian von 10.30 Uhr an.

Kirchen

Die St. Andreas Kirche in Aying wurde in ihrer heutigen Form 1642 erbaut, die Pfarrgemeinde aber wurde bereits 791 erwähnt (Münchener Straße 1, 11 bis 17 Uhr, Führungen um 11 und 14 Uhr). Auch die Pfarrkirche und Marterkapelle St. Emmeram hat geöffnet. Sie ersetzt einen romanischen Vorgängerbau und wurde 1680 vom Münchner Hofbaumeister Constantin Pader erbaut mit sehenswerten Stuckarbeiten (Kleinhelfendorf 28, 12 bis 17 Uhr, Führung um 14 Uhr, Glockenweihe in der Marterkapelle und Pfarrfest).

Die Wallfahrtskapelle St. Maria in Brunnthal wurde 1755 erbaut. Die Wallfahrt gründet sich auf die Rückführung eines Gnadenbilds der Madonna nach dem Dreißigjährigen Krieg (Höhenkirchner Straße 3, 11 bis 12 Uhr). Auch die Heilig-Kreuz-Kirche in Hofolding mit Fresken aus dem 18. Jahrhundert und Architekturmalereien im Stil des Rokoko ist zu besichtigen (Kirchplatz 5, 11 bis 12 Uhr, um 9 Uhr Eucharistiefeier).

In Feldkirchen steht die Emmeramskapelle an dem Ort, an dem der Erzählung nach der Heilige 652 gestorben sein soll. Die alte Kirche, die 853 schon erwähnt worden war, wurde 1806 herum abgerissen, der Neubau stammt aus dem Jahr 1843 und birgt eine wertvolle Figur des Heiligen (Emmeramsstraße, 13 bis 15 Uhr).

Um 11 und 14 Uhr gibt es Führungen durch die St. Andreas Kirche. (Foto: Claus Schunk)

Fast genauso alt ist die St. Aegidius-Kirche in Keferloh. Sie wurde 1173 errichtet und diente auch als Handels- und Lagerraum. Die romanische Kirche weist noch Reste von Fresken aus der Erbauerzeit auf (Münchener Weg, 10 bis 17 Uhr, Führungen nach Bedarf).

Die St. Martin-Kirche in Haar-Ottendichl wurde 1315 erstmals urkundlich erwähnt, im 17. Jahrhundert wurde das Langhaus im barocken Stil erweitert (Feldkirchener Straße 31, 12 bis 18 Uhr). Im Haarer Ortsteil Salmdorf ist die Mariä-Himmelfahrt-Kirche zu besichtigen. Eine Besonderheit in diesem Gotteshaus ist die Salmdorfer Pietà aus dem Jahr 1340 (Johannes-Karg-Straße 10, 12 bis 18 Uhr).

In Höhenkirchen-Siegertsbrunn öffnen gleich drei Kirchen ihre Pforten. Da ist einmal die Pfarrkirche Mariä Geburt. Die romanische Kirche wurde 1771 barockisiert, das neugotische Westportal stammt aus dem Jahr 1860 (Rosenheimer Straße 9, 16 bis 19 Uhr, Führung um 17 Uhr). Die St.-Peter-Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde um 1680 herum barockisiert, der Hochaltar aus dem Jahr 1631 zeigt Petrus als Papst mit dem heiligen Benno und Papst Sylvester an seiner Seite (Bogenhauser Straße 3, 12 bis 16 Uhr, Führung 12.30 Uhr). Die dritte Kirche, die Wallfahrtskirche St. Leonhard, stammt aus der Spätgotik, erbaut 1592. Auch sie wurde später barockisiert (Leonhardistraße 7, 12 bis 16 Uhr, Führung um 15 Uhr).

Ausstellung über die Ortsgeschichte im Heimatmuseum Unterhaching. (Foto: Angelika Bardehle)

Bereits im 11. Jahrhundert wurde die St.-Johannes-der-Täufer-Kirche in Taufkirchen erwähnt. In ihr ist die Tumbaplatte von Ritter Hilprand zu besichtigen, er stammte aus dem Geschlecht der Taufkircher, das im Mittelalter dort herrschte. Der Ritter lebte im 14. Jahrhundert (Münchener Straße 10, 11 bis 17 Uhr, Führung um 15 Uhr mit Gotelinde Sutner).

Über den Restaurierungsfortschritt können sich Besucher der St. Jakobus-Kapelle in Oberschleißheim informieren. Sie stammt aus dem Hochmittelalter (Hochmutting, Schäfereiangerweg 10, 10 bis 16 Uhr, Führungen nach Bedarf durch die Alt-Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler).

Sonstiges

Das Schleißheimer Kanalsystem ist Teil eines ausgeklügelten Wasserkonzepts, das die Schlösser Nymphenburg, Schleißheim und Dachau miteinander verband. Ortschronist Otto Bürger erzählt die Geschichte dazu.

Oberschleißheim, Dachauer Straße 1, Führung um 10 und 14 Uhr, Dauer: eineinhalb Stunden.

Wer sich für die Geschichte des Flughafens in Oberschleißheim interessiert, kann am Sonntag einen Blick in die Junkershallen des Luftsportvereins Lilienthal werfen. Sie wurden 1934 als freitragende Stahlkonstruktion erbaut mit dem sogenannten Junkers-Zollbau-Lamellendach. Ursprünglich war hier die Deutsche Verkehrsflieger-Schule untergebracht.

Oberschleißheim, Jägerstraße 1, 10 bis 16 Uhr, Führungen stündlich.

In Unterföhring ist das ehemalige Bauerhaus "Beim Fuchs" geöffnet. Die Einfirstanlage mit eisernen Balkongeländern und geschnitzten Haustüren wurde um 1900 herum erbaut und später restauriert. Derzeit wird es in ein Büro- und Geschäftshaus umgebaut.

Unterföhring, Münchner Straße 63, 10 bis 16 Uhr, Führung um 14 Uhr mit Peter Deck.

© SZ vom 03.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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