SZ-Serie: Ferien dahoam:Ein Platz der Stille

Lesezeit: 2 min

Wegfahren muss Angelika Metz aus Pullach nicht, um den Sommer zu genießen. Sie hat einen Garten, der alle Möglichkeiten offenhält, auch zum Feiern

Von Text und Fotos: Angelika Bardehle

In diesem Sommer ist alles anders. Statt am Meer oder in fremden Städten verbringen viele Menschen ihren Urlaub coronabedingt zu Hause. Die Süddeutsche Zeitung möchte die Daheim-Urlauber dabei begleiten und alle Leser, die ebenfalls nicht oder nur kurz verreisen, teilhaben lassen am "Sommer dahoam". Deshalb unser Aufruf an alle, die es verstehen, sich auch hier ein paar schöne Wochen zu machen: Schreiben Sie uns, wo Sie den Sommer am liebsten verbringen - in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon, auf Ihrer Dachterrasse oder in Ihrem Schrebergarten, am See, im Wald, am Bachufer oder sonstwo im Landkreis. In Folge 1 lädt uns Angelika Metz aus Pullach in ihren Garten ein.

Angelika Metz sieht keinerlei Gründe, in diesen Zeiten in den Urlaub zu fahren, sie hat so einen schönen Garten, den sie im Sommer mit ihrer Familie genießen kann. Im Teich kann man sich die Füße herrlich kühlen, gelegentlich muss sie auch ganz hineinsteigen, um Algen und Blätter herauszufischen. Überhaupt gibt es einiges zu tun, um die bienenfreundliche Wildnis in Zaum zu halten: Metz geht regelmäßig in der Abenddämmerung mit der Schere auf Nacktschneckenjagd, sonst bliebe von vielen Blumen kaum mehr was übrig. Aber das dürfen ihre Enkel niemals wissen, betont sie, denn die malen den zahlreichen Weinbergschnecken farbige Punkte aufs Häuschen und geben ihnen Namen. Von ihren mühsam gezogenen Salaten sind trotzdem nur noch Gerippe übrig, da half auch die nächtliche Jagd nichts. Dafür blüht es an anderen Stellen in schönster sommerlicher Pracht. Es gibt einen uralten, wunderbar duftenden, dunkelroten Rosenstock von der Schwiegermutter, der einen beim Vorbeigehen betörend umweht. Früh um 6 Uhr steht sie auf, trinkt in frühmorgendlicher Stille ihren Kaffee auf der sonnigen Terrasse. Bis ihr Mann aufgewacht ist, hat sie schon zwei Zeitungen durchgelesen und nebenbei einige Beeren genascht. Später wollen der Pflaumenbaum geschüttelt, die Tomaten gepflegt und regelmäßig der Rasen gemäht werden. Zum Glück hilft ihr Mann Heinz bei allen schweren Arbeiten. Sie ist fürs Feine und Dekorative zuständig. Auch die vielen kleinen und größeren originellen Keramikskulpturen sind aus ihrer künstlerischen Hand.

Zum Feiern bietet sich die Outdoorküche an. Hier wird gegrillt und gebrutzelt und gekocht, und gegen ein paar Regentropfen schützt ein Gartenhaus.

Unsere Fotografen besuchen Sie gerne für eine Fotoreportage von Ihrem persönlichen Paradies. Vorschläge bitte möglichst per E-Mail: lkr-muenchen@sueddeutsche.de, Stichwort: "Ferien dahoam".

© SZ vom 30.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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