SZ-Gespräch:"Ich sehe mich nicht bloß als Zählkandidatin"

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Ministergattin Miriam Spaenle unternimmt einen zweiten Anlauf, um für die CSU in den Bezirksausschuss einzuziehen.

Von Thomas Kronewiter

Zuversichtlich: Miriam Spaenle hofft auf genügend Wählerstimmen. (Foto: Florian Peljak)

Miriam Spaenle ist mit dem bayerischen Kultus- und Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle verheiratet. Die 49-Jährige bewirbt sich aber auch - wie ihr Mann - für die CSU um einen Sitz im Bezirksausschuss Schwabing-Freimann. Nicht zum ersten Mal, schon 2008 hatte sie sich als Kandidatin aufstellen lassen. Seit damals hat sie sich ein wenig vorgearbeitet - von Listenplatz 25 auf 23.

SZ: Hallo, Frau Spaenle. Man könnte fast meinen, Ihre Kandidatur sei der Versuch, zumindest einen Abend mal Ihren Mann zu sehen.

Miriam Spaenle: Jedenfalls früher als sonst. Das wäre dann schon mal am frühen Abend.

Sie sind eine Frau und haben einen in München bekannten Namen. Das wäre normalerweise ein doppelter Wahl-Bonus. Oder sehen Sie das anders - wegen der Probleme im Bildungssektor, mit denen Ihr Mann derzeit zu kämpfen hat?

Ich kandidiere ganz bewusst für den Bezirksausschuss und will mich kommunalpolitisch engagieren. Das hat mit Bildungspolitik erst einmal nichts zu tun. Ich sehe die Kandidatur aus rein kommunalpolitischen Gründen und aus politischem Engagement.

Sie rangieren zwei Plätze besser als 2008, von einem Durchmarsch kann man also nicht gerade reden - sind Sie eine bloße Füll- oder Zählkandidatin?

Ich habe mich schon immer politisch interessiert. Ich bin mit 18 in die CSU eingetreten in meinem Dorf in Rhön-Grabfeld in Unterfranken, um einen Bürgermeister-Kandidaten zu unterstützen. Wenn ich es ganz ernst meinte mit meiner Kandidatur, müsste ich eigentlich meinen Mann von der ersten Position wegkicken. Nein, ich habe mich zur Verfügung gestellt und dabei nicht auf den Platz geschielt. Trotzdem sehe ich mich nicht bloß als Zählkandidatin: Schließlich wohne ich hier und bin gut vernetzt.

Im Falle Ihrer Wahl: Worum wollen Sie sich kümmern?

Natürlich in erster Linie um den Bereich Kinder und Jugend. Ich habe zwei Kinder im Schulalter, habe sehr viele Kontakte, schon von der Kindergartenseite. Kinder und Jugend - das würde mich interessieren.

Sind Sie eher der ruhige Hinterbänkler-Typ, oder darf man sich auf zahlreiche Debattenbeiträge von Ihnen freuen?

Ich versuche mich in Ruhe zu üben, aber ich bin noch nicht sehr weit gekommen.

Haben Sie größere Ambitionen, sehen Sie also den Bezirksausschuss in erster Linie als Lernfeld? Oder haben Sie den Wunsch, sich längerfristig an der kommunalpolitischen Basis einzubringen?

Ich sehe das jedenfalls nicht als ein Sprungbrett. Ich habe schon einen Mann, der in der Politik ist.

© SZ vom 26.02.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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