Supermarkt-Projekt:Gefährlicher Präzedenzfall

Leserbrief zum Artikel "Der Supermarkt kann kommen" vom 24. August:

Droht Aschheim beim geplanten Rewe-Projekt ein weiteres Bürgerbegehren nachdem die politische Entscheidung der Mehrheit des Gemeinderates, hier insbesondere des Bauausschusses, sich wiederholt gegen die Aschheimer Bürger richtet? Allein schon die Verlegung der erforderlichen circa 5000 Quadratmeter Ausgleichsflächen in den Landkreis Dachau kann keinem, dem das Wohl der Gemeinde Aschheim am Herzen liegt, verständlich gemacht werden. Hier wird ein Präzedenzfall geschaffen, der es in Zukunft der Gemeinde nahezu unmöglich macht, wieder Ausgleichsflächen innerhalb der Gemeinde durchzusetzen. Damit wird jegliche künftige Möglichkeit zur Verbesserung und Gestaltung unserer eigenen Landschaft verhindert.

Die vermeintliche Standortgarantie des bisherigen Rewe-Standortes an der Saturnstraße ist zum einen juristisch keineswegs zugesichert, noch ist an eine unveränderte Weiterführung gedacht. Es soll auf ein Rewe-City-Markt-Konzept umgestellt werden. Das bedeutet aber: eingeschränktes Sortiment und gehobene Preisklasse. Es stellt sich nicht mehr die Frage ob, sondern wie lange dieser Standort überhaupt noch erhalten bleibt.

Unstrittig ist, dass bereits mit 174 Prozent eine Überversorgung im Lebensmittelhandel besteht, dabei jedoch der Norden und Nordwesten mit den neuen Baugebieten unterversorgt ist. Warum befasst sich der Gemeinderat nicht mit den Bedenken und Sorgen zahlreicher Aschheimer Bürger?

Claus Soukup, Aschheim

© SZ vom 20.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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