Subjektives Sicherheitsgefühl stärken:Präsenz zeigen

Lesezeit: 2 min

In Haar dürfen die Sicherheitsdienste Platzverweise erteilen, in Garching nicht einmal Pfefferspray tragen. Eine Übersicht

Von Patrik Stäbler, Landkreis

Private Sicherheitsdienste sind in nahezu allen Kommunen im Landkreis München im Einsatz - etwa im Bereich der Flüchtlingsunterkünfte sowie im Auftrag von Firmen oder Privatpersonen, wenn es beispielsweise um die Bewachung einzelner Gebäude geht oder Kontrollen in Parks. Darüber hinaus beauftragen Polizeiangaben zufolge vier Kommunen sowie der Landkreis selbst private Sicherheitsfirmen, damit deren Mitarbeiter regelmäßig im Gemeindegebiet und an vier Badeseen im Landkreis patrouillieren. Eine Übersicht.

Unterschleißheim

Die Stadt Unterschleißheim beschäftigt für etwa 115 000 Euro im Jahr den privaten Sicherheitsdienst MSW. Dessen Mitarbeiter sind in den Sommermonaten acht Stunden und von November bis April jeweils fünf Stunden täglich in der Kommune unterwegs; dazu kommen Nacht für Nacht insgesamt fünf Kontrollgänge in der größten Kommune des Landkreises. Haupteinsatzgebiet des privaten Sicherheitsdiensts sind die Grünanlagen in Unterschleißheim, zuvorderst der Valentinspark und der Lohwald. Überdies wird vor allem zur Nachtzeit auch der Bereich um den Rathausplatz kontrolliert. "Es geht darum Präsenz zu zeigen, denn das minimiert Probleme", sagt Rathaussprecher Steven Ahlrep. "Schließlich kann die Polizei ja nicht überall gleichzeitig sein."

Garching

2009 entschied sich die Stadt Garching für einen Sicherheitsdienst, nachdem etliche Beschwerden von Bürgern eingegangen waren über lärmende Jugendliche, die Flaschen zerschlagen und Müll hinterlassen - vor allem am Maibaum, im Biergarten und an der West-Schule. Dort ist der Sicherheitsdienst, dem die Stadt jährlich etwa 20 000 Euro zahlt, bis heute im Einsatz; zudem patrouillieren die Mitarbeiter regelmäßig am Garchinger See. Im Sommer kommen sie auf hundert Stunden je Monat, im Winter sind es nur noch 50 Stunden. Rathaussprecher Felix Brümmer zufolge dürfen sie Platzverweise erteilen, aber keine Personalien feststellen. Und: "Dem Sicherheitsdienst ist es nicht gestattet, Waffen und Reizstoffsprühgeräte mit sich zu führen."

Haar

Infolge eines SPD-Antrags hat der Gemeinderat im April 2012 die Beauftragung eines privaten Sicherheitsdiensts beschlossen. Er kostet die Stadt etwa 10 000 Euro im Jahr und ist lediglich abends und in den Nächten am Wochenende und vor Feiertagen im Einsatz. Ziel der Streifen sind unter anderem der Sportpark Eglfing, die örtlichen Schulen sowie die Bereiche rund um Bürgerhaus, Freibad und die beiden Freizeitheime. Die Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts seien stets zu zweit; "eine spezielle Ausrüstung ist uns nicht bekannt", teilt die Gemeinde mit. Diese übertrage den Sicherheitsleuten ihr Hausrecht, weshalb sie bevollmächtigt seien, Platzverweise und Hausverbote auszusprechen.

Landschaftspark Hachinger Tal

Etwa 30 000 Euro jährlich lassen sich Unterhaching, Ottobrunn und Neubiberg den privaten Sicherheitsdienst Ehrl kosten, der seit 2008 immer von April bis Oktober im Einsatz ist. Die Mitarbeiter sollen "Präsenz zeigen, um das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zu erhöhen", sagt Simon Hötzl, Rathaussprecher in Unterhaching. Überdies seien sie Ansprechpartner für Anregungen und Wünsche. Etwa 50 bis 150 Stunden patrouilliert der Sicherheitsdienst je Monat durch den Landschaftspark, meist am Wochenende, aber "punktuell auch unter der Woche", sagt Hötzl. Die Sicherheitsleute seien entweder zu zweit unterwegs oder allein und in Begleitung eines Hundes.

Badeseen

Je nach Wetter schickt der Landkreis einen Sicherheitsdienst zu den Badeseen in Heimstetten, Unterschleißheim, Unterföhring und an den Deininger Weiher. Die Kosten lägen bei etwa 65 000 Euro im Jahr, teilt das Landratsamt mit. Aufgabe des Sicherheitsdiensts sei es, so die Behörde, "Bürger zur Einhaltung der Benutzungssatzungen der Seen im Landkreis anzuhalten". Immer wiederkehrende Themen sind das unerlaubte Grillen, unangeleinte Hunde sowie Verschmutzungen und Vandalismus. Grundsätzlich werde an den Badeseen stets in Zweierteams kontrolliert, so das Landratsamt. "Je nach der voraussichtlichen Besucherzahl werden auch mehrere Teams eingesetzt."

© SZ vom 05.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: