Seniorenpolitik:Mehr Geld für Demenz-Projekte

Landkreis fördert alle Kommunen, die sich beworben haben

Eigentlich wollte der Landkreis in diesem Jahr nur vier Gemeinden in sein Zuschussprogramm "Demenzfreundliche Kommune" aufnehmen und mit 4500 Euro aus dem Fördertopf zu unterstützen. Der Sozialausschuss des Kreistags hat sich aber dafür entschieden, alle Bewerber mit diesem Betrag zu fördern. Neben Oberschleißheim sind dies Aschheim, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Kirchheim, Oberhaching, Pullach, Taufkirchen, Unterhaching und Unterföhring. "Wir sollten jedes Engagement belohnen", sagte Landrat Christoph Göbel (CSU) - und erhielt Unterstützung durch den Ausschuss.

Der Landkreis hatte den 29 Kommunen des Landkreises im Mai dieses Jahre das Angebot unterbreitet, sich als Demenzfreundliche Kommune zu bewerben. Insgesamt neun Gemeinden bekundeten schließlich ihr Interesse und reichten fristgerecht ihre Bewerbungen ein. Oberschleißheim schnitt bei der Auswertung am besten ab. "Dass so viele Kommunen teilgenommen haben, hat uns alle sehr überrascht", sagte Landrat Göbel. "Aber es ist auch ein Zeichen, dass dieses Thema immer wichtiger wird." Die Kreispolitik hat längst den Umgang mit Demenzpatienten in sein seniorenpolitisches Gesamtkonzept eingearbeitet; die Förderung ist der nächste Schritt.

In Oberschleißheim gibt es bereits seit drei Jahren den Verein Kranken- und Altenpflege, der sich auch um Demenzpatienten kümmert. So schulen die Ehrenamtlichen etwa Angehörige und Freiwillige in speziellen Kursen, um den Umgang mit Erkrankten zu erleichtern. Auch eine Selbsthilfegruppe gibt es mittlerweile. Diese bereits aufgelegten Programme haben maßgeblichen Anteil daran, dass Oberschleißheim im Auswahlverfahren am besten abgeschnitten hat.

© SZ vom 27.09.2016 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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