Seniorengerechtes Wohnen:Mitten im Leben

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Seniorenbeirat plädiert für zentral gelegene Wohnungen

In die Pläne der Stadt Unterschleißheim für einen Neubau auf dem ehemaligen Tankstellengrundstück an der Bezirksstraße sollen unbedingt auch die Belange von Senioren einbezogen werden: Der Beirat für Senioren und Menschen mit Behinderungen hat einhellig an den Stadtrat appelliert, unter den geplanten Wohnungen auch seniorengerechte und barrierefreie Einrichtungen zu schaffen. Als weiteren Standort für Seniorengerechtes Wohnen hat der Beirat das Grundstück an der Stadionstraße ins Spiel gebracht, auf dem zuletzt der Lagerplatz für die Baustelle an der Realschule war.

Zielgruppe sollen noch weitgehend selbständige Senioren sein, die in eine kleinere und optimal seniorengerecht ausgestattete Wohnung umziehen möchten. "Die Senioren könnten in der gewohnten Umgebung Lohhof wohnen bleiben", heißt es in der Argumentation des Beirats. Die Lage befinde sich "mitten im Leben" mit guter Erreichbarkeit von Geschäften und S-Bahn. Es entstehe kein Gefühl der Abschiebung. Die Bewohner könnten sich vielmehr integriert und nahe am Geschehen fühlen, erwarten Sonja Lehnert, die Seniorenbeauftragte der Stadt, und Beiratsmitglied Gudrun Gebhardt, die in der Nachbarschaftshilfe für Seniorenarbeit zuständig ist. Beide haben den Antrag formuliert.

Nebeneffekt wäre nach ihrer Ansicht, dass der Wohnraum, den die älteren Menschen einst zur Familiengründung bezogen haben, wiederum frei für junge Familien der nächsten Generation würde. "Es hilft suchenden, jungen Familien, die bereits in Unterschleißheim wohnen, familiengerechten Wohnraum zu finden." Ausdrücklich gefordert wird in jedem Fall, die Wohnungen mit allen Attributen der Behindertenzugänglichkeit auszustatten, damit auch behinderte Menschen mit jeglicher Form der Einschränkung diese nutzen können. Der Beirat hat die beiden Appelle einstimmig verabschiedet.

Bürgermeister Christoph Böck (SPD) sagte zu, die Anliegen bei der Planung für den Neubau an der Bezirksstraße zu berücksichtigen. Dort plant die Stadt einen Einkaufsmarkt und auf zwei Geschossen darüber wahrscheinlich rund 30 Wohnungen. Auch der Standort an der Stadionstraße bei der Bushaltestelle zum Sportpark werde für Seniorenwohnen geprüft, sagte Böck. Der Seniorenbeirat sieht hier einen "hohen Erholungswert" durch die kurzen Wege zum Hallenbad, zu Sportflächen und dem Berglwald. Außerdem werde durch die gemischte Altersstruktur an diesem Standort die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erleichtert. Von den Parteien gibt es diverse andere Standortvorschläge. Das Grundstück an der Stadionstraße ist nicht im Eigentum der Stadt, sondern nur für die Bauphase Realschule gepachtet. Zudem besteht dort kein Baurecht.

© SZ vom 30.10.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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