Schulinvestitionen:500 Millionen sind "alternativlos"

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Kreisräte pflichten dem Landrat bei

Ein Erstaunen oder Erschrecken über die gigantische Summe ist ausgeblieben: Der Ausschuss für Schulen und Bauen im Landkreis München hat am Montagnachmittag die von Landrat Christoph Göbel (CSU) präsentierte Prognose zur Schulbauoffensive ohne Widerrede zur Kenntnis genommen. Dass der Landkreis demnach bis 2035 annähernd eine halbe Milliarde Euro in den Bau und die Sanierung weiterführender und kreiseigener Schulen investieren soll, schockte niemanden im Ausschuss.

Der Landrat machte ziemlich unmissverständlich klar, dass "durch die aktuelle Gemengelage dringender Handlungsbedarf" bestehe. Jene fast 500 Millionen Euro, die der Kreis in den nächsten 17 Jahren in Schulen stecken müsse, seien angesichts des ständigen Zuzugs von Familien und der enormen Übertrittsquoten aufs Gymnasium "alternativlos". Die Kreisräte stimmten dem Landrat zu, auch darin, dass vor allem in Bezug auf die geplanten Maßnahmen bei den Gymnasien Eile geboten sei, um die vom Freistaat zugesagten Kompensationszahlungen für den Umstieg aufs neue G 9 zu erhalten. Diese Zuschüsse gibt es nur für Gymnasien, die bis 2025/26 in Betrieb gehen.

Helmut Horst (CSU) rechnete vor, dass die Ausgaben von rund 500 Millionen Euro auf 17 Jahre verteilt rund 30 Millionen Euro jährlich ergeben. "Und wenn wir Zinssituation und Tilgung einrechnen und das innerhalb von 30 Jahren abzahlen wollen, dann entstehen Kosten, die mich nicht schocken." Im Gegenzug aber stünden die Investitionen "dem Landkreis gut an".

Allerdings betonte Ismanings Bürgermeister Alexander Greulich (SPD), dass es dringend nötig sei, den eigenen Bedarf des Landkreises an Schulbauten zu ermitteln, um nicht etwa die Probleme der Landeshauptstadt München gleich mit zu lösen, ohne dafür eine Kompensation zu erhalten. Landrat Göbel pflichtete dem bei. Mit Zustimmung der Kreisräte will er nun mit der Stadt München sowie den angrenzenden Landkreisen über bilaterale Vereinbarungen zur Refinanzierung der Baukosten verhandeln.

© SZ vom 27.11.2018 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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