Sauerlach:Erweiterung ohne Anbau

Edeka vergrößert Verkaufsfläche zulasten des Leergutlagers

Von Patrick Stäbler

Sauerlach - Der Edeka-Supermarkt im Osten von Sauerlach an der Straße Am Heizwerk will seine Verkaufsfläche vergrößern und dafür das Leergutlager verkleinern. Diesem Vorhaben steht der Bauausschuss im Gemeinderat positiv gegenüber - allein Axel Horn (Grüne) votierte dagegen, die gemeindliche Zustimmung zu signalisieren. Er fürchtete, dass der Supermarkt infolge der Verkleinerung des Lagers weniger Wert auf Mehrwegflaschen legen werde. "Es könnte ja sein, dass die das dann zurückfahren", mutmaßte Horn, der den Beschluss gerne um einen Hinweis auf ein "gut funktionierendes Mehrwegsystem" ergänzt hätte.

Damit stieß der Grüne bei seinen Ausschusskollegen jedoch auf wenig Resonanz. "Und dann kaufst du dein Bier woanders?", fragte Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV) in Richtung von Horn. "Das kaufst du doch nicht in Plastikflaschen beim Discounter!" Derlei sicher zuwider sein dürfte Josef Bacher-Maurer (CSU), der sein Bier bis vor Kurzem noch selbst gebraut hat. Er sprach jedenfalls von einem "Grundsatzproblem, wenn wir als Gemeinde in die Abläufe eines Unternehmens eingreifen" - und lehnte Horns Vorstoß daher ebenfalls ab.

Gemäß den eingereichten Plänen will der Supermarkt seine Verkaufsfläche um rund 63 Quadratmeter vergrößern - jedoch ohne dass am Gebäude etwas verändert werde, sagte Bogner. Die Bürgermeisterin plädierte dafür, den Antrag über das normale Genehmigungsverfahren zu realisieren, um den "Riesenaufwand" einer Flächennutzungsplan- und Bebauungsplanänderung zu vermeiden.

Sollte das Landratsamt hiergegen Einspruch erheben, werde man einen städtebaulichen Vertrag abschließen, damit nicht die Gemeinde, sondern der Supermarkt die anfallenden Kosten übernehmen müsse, sagte Bauamtsleiter Hubert Zellner. "Das jetzt ist ein Versuch, dass wir das so durchbringen."

© SZ vom 14.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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