Ramponiertes Grün in Neubiberg:Halm für Halm

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Idealerweise sähe der Rasen im Sportzentrum wie früher aus. Zurzeit ist er auf allen Plätzen in der Mitte grün und an den Rändern verdorrt. (Foto: Schunk)

Der FC Unterbiberg beklagt den schlechten Zustand des Sportzentrums an der Zwergerstraße. Bürgermeister Heyland nennt den Ausfall einer Pumpe als Grund für den verdorrten Rasen, der aber schon wieder wächst.

Von Daniela Bode, Neubiberg

Lange war es ruhig um das Sportzentrum an der Zwergerstraße in Neubiberg. Nun sorgt der Zustand der Plätze erneut für Diskussionen. In einer Email an Bürgermeister Günter Heyland von Neubibergs Freien Wählern hat Markus Kleinhuber, zweiter Vorsitzender des FC Unterbiberg (FCU) die "inzwischen desolaten Zustände unserer Plätze" beklagt. Das wiederholte er am Montagabend auch in der Sitzung des Gemeinderats. Der Rathauschef begründete die Situation damit, dass der Platz wegen eines zeitweisen Pumpenausfalls nicht gewässert werden konnte. Zum Beleg zeigte er in der Sitzung Fotos, auf denen Platz 1 an der östlichen Seite des Sportzentrums in weiten Teilen grün aussieht und bewässert wird. Die E-Mails liegen der Redaktion vor.

Kleinhuber kritisierte in seiner E-Mail, dass die Böden völlig ausgetrocknet seien, von Rasen sei schon gar nicht mehr zu sprechen. Gerade Platz 1, mit dessen Sanierung kürzlich begonnen wurde, sei schon wieder fast sanierungsbedürftig, kritisierte er. Er ärgerte sich auch, dass von Aktivitäten der Platzwarte und des Bauhofs nichts zu erkennen sei. Bei den derzeitigen Wetterverhältnissen sei da gegenzusteuern. Generell stellten sich die Vorstände, Trainer und Betreuer und die rund 700 Nutzer die Frage, wie es auf der Anlage weiter gehen solle.

Bürgermeister Heyland begründete den schlechten Zustand in seiner Antwort damit, dass "ausgerechnet in der Trockenperiode der letzten Wochen leider auch noch die Wasserpumpe ausgefallen ist". Der Installateur sei sofort informiert worden, die Lieferung der Pumpe habe aber eine Woche gedauert. "Der Zustand der Plätze ist also auf ein Extremwetterereignis und die gleichzeitige Unmöglichkeit der Bewässerung zurückzuführen", schrieb der Rathauschef.

Der Rathauschef ärgerte sich darüber, dass Kleinhuber nicht direkt den Platzwart gefragt hatte. Die Pauschalkritik am Platzwart hält er für unangebracht, zumal der eine Beschäftigte den längeren krankheitsbedingten Ausfall des anderen habe kompensieren müssen. Auch kritisierte er, dass der FCU-Vorstand sich an die Presse wandte, bevor er eine Antwortmail des Bürgermeisters bekommen hatte. Kleinhuber wiederum verteidigte sich, dass er nicht Wochen auf eine Antwort habe warten wollen. Heyland indes betonte, dass seine Antwort nach drei Tagen eingegangen sei.

"Es ist schade, das vermittelt eine schlechte Stimmung, die wir mit den Vereinen gar nicht haben", fasste Heyland auf Nachfrage der SZ zusammen. Vielmehr verliefen die halbjährlichen Treffen, bei denen sich Vereinsvorstände und Gemeindeverwaltung austauschten, immer recht gut. Zudem hätten sie sich einvernehmlich auf eine schrittweise Sanierung der Plätze geeinigt. "Jedes Jahr wird nur ein Platz saniert, wir können ja wegen des Spielbetriebs nicht alle gleichzeitig sperren", sagte er. Die Instandsetzungsmaßnahmen liefen ständig, sagte er. Es liefe alles nach Plan. Platz 1 sei noch gesperrt, werde aber voraussichtlich Ende August - also rechtzeitig zum Spielbetrieb - freigegeben. Der Rote-Erde-Platz wurde saniert, werde derzeit vom Platzwart einmal in der Woche abgezogen und gewalzt. Auch dieser Platz werde nach Ende August bespielbar sein. Er soll in absehbarer Zeit zum Kunstrasenplatz werden, im Haushalt 2016 sollen für den Bau 1,14 Millionen Euro vorgesehen werden, das hatte der Neubiberger Gemeinderat Ende vergangenen Jahres entschieden.

FCU-Vorstand Kleinhuber genügt das alles offenbar nicht. "Wir wollen erreichen, dass sich die Gemeinde mit dem Thema beschäftigt", sagte er der SZ. Er kündigte an, dass er sich vermehrt an die Öffentlichkeit wenden werde.

Das Sportzentrum mit seinen verschiedenen Trainingsplätzen wird von drei Sportvereinen genutzt: dem TSV Neubiberg-Ottobrunn, dem FC Unterbiberg und dem Verein Siemens Active. Da das Zentrum bereits rund 30 Jahre alt ist, wünschen sich die Vereine schon lange eine Verbesserung.

© SZ vom 06.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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