Kulturtipp:Versöhnung mit dem Tod

Das Münchner Metropoltheater gastiert am 30. Januar mit seinem Schauspiel über selbstbestimmtes Sterben im Bürgerhaus

Pullach - Ob und wie unheilbar Kranke freiwillig aus dem Leben scheiden können oder dürfen, das sorgt immer wieder für moralische Diskussionen, die nicht nur die unmittelbar Betroffenen, sondern auch jene, die zurückbleiben werden, mit äußerster Vehemenz führen. Der kranke Bernhard, Protagonist in dem Bühnenstück "Der gute Tod" des niederländischen Schauspielers und Autors Wannie de Wijn, trifft für sich die Entscheidung, selbstbestimmt zu sterben. Den Angehörigen indes wird damit ein Abschied aufgezwungen, den die einzelnen Familienmitglieder mehr oder weniger gut verkraften. Das zeigt sich, als sie alle zur gemeinsamen Verabschiedung zusammenkommen. Erinnerungen werden hier hochgespült, verschüttete Gefühle tauchen auf und über allem geistert immer der scheinbar unanfechtbare Anspruch auf Leben. Ob sich das Konfliktpotenzial dieses letzten Treffens "mit einem Gläschen Champagner wegspülen" lässt, ist allerdings fraglich. Es geht um Konfrontation und Verdrängung, ums Festhalten und Loslassen. Und es geht für jeden der Beteiligten auch um Versöhnung mit dem Sterbenden und mit sich selbst. An diesem Dienstag, 30. Januar, ist das Münchner Metropoltheater mit "Der gute Tod" unter Regie von Jochen Schölch im Bürgerhaus Pullach, Heilmannstraße 2, zu Gast. Die Vorstellung beginnt um 20 Uhr. Karten gibt es online bei Reservix.

© SZ vom 29.01.2018 / stz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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