Pro:Schutz für beide Seiten

Ein Zaun ist manchmal eine gute Lösung, denn er schützt die Nacktbader vor Blicken und die Gegner vor der Zumutung des ungeliebten Anblicks

Von Gudrun Passarge

Nacktbaden kann Spaß machen. Wer Freude hat, sich ohne Kleidung in der Sonne zu tummeln, gerne. Aber ein bisschen Schutz ist sicher nicht von Nachteil, für beide Seiten, für die, die gerne unverhüllt herumlaufen, genauso wie für die, die damit nichts am Hut haben und die solche Nacktheit vielleicht sogar in manchen Fällen als aufdringlich empfinden. Insofern ist ein Zaun manchmal eine sehr gute Lösung.

Nirgendwo sonst auf der Welt springen so viele Menschen nackt in die Fluten wie in Deutschland. Allerdings gibt es starke regionale Unterschiede. So finden es nach einer Umfrage aus dem Jahr 2015 zum Beispiel 31 Prozent der befragten Bayern als "ein bisschen oder sehr abstoßend", wenn sie Nacktbader sehen. Einige Refugien, wie etwa am Feringa- oder Staffelsee, gibt es trotzdem noch, auch in Bayern, und das ist gut so. Jeder nach seiner Façon, wenn da nur nicht diese Spanner wären. Eine Frau, die diese lüsternen Blicke schon einmal erlebt hat, wünschte sich, über einen Medusenblick zu verfügen, um das glotzende Gegenüber auf der Stelle in Stein zu verwandeln. Vielleicht tut's ja auch ein Sichtschutz. Wobei das gar nichts mit den Flüchtlingen zu tun hat. Sie werden sich sicher an die Situation gewöhnen. Aber Spanner gibt es in jeder Hautfarbe. Der Zaun könnte eine gewisse Schutzfunktion übernehmen, gegen Gaffer ganz allgemein und für das Wohlbefinden derer, die öffentliche Nacktheit ablehnen.

© SZ vom 11.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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