Pläne für Nachverdichtung:Neue Spielräume

Studenten sollen Oberschleißheimer Gewerbeareal untersuchen

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Studenten sollen neue Ideen für das Oberschleißheimer Gewerbegebiet zwischen Mittenheimer Straße und Bahnlinie entwickeln. Mit dem Ende der dort dominierenden Druckerei und im Kontext des Bürgerentscheids zur Ablehnung einer großflächigen Ausweisung von Gewerbeflächen sollen die Vorgaben für das innerörtliche Gewerbegebiet unmittelbar am S-Bahnhof neu gefasst werden. Die Grünen hatten angeregt, dort Möglichkeiten zur Nachverdichtung zu schaffen, zum Beispiel durch eine stärkere Entwicklung in die Höhe, und so deutliche Anreize für Gewerbeansiedlung zu schaffen.

Einstimmig verständigte sich der Bauausschuss des Gemeinderats darauf, ein universitäres Lehrprojekt mit einer Strukturplanung zu beauftragen. Als erster Schritt soll der Dozent im Ausschuss die Optionen einer derartigen studentischen Arbeit vorstellen. Die Grünen hatten in ihrem Antrag zwar eine regelrechte Änderung des 1966 erstellten Bebauungsplanes gefordert, akzeptierten aber diese Art des Einstiegs. "Alles, was wir an Grundlagen in die Hand bekommen, ist besser, als was wir jetzt haben", sagte ihre Sprecherin Ingrid Lindbüchl. Florian Spirkl (SPD) und Edgar Putz (FWG) warnten, mit einer Bauleitplanung ohne konkrete Bauabsichten gebe das Rathaus Einflussmöglichkeiten aus der Hand. Daher sei eine Strukturplanung ausreichend, der Bebauungsplan solle nur vorhabenbezogen geändert werden.

Die Grünen hatten als Hauptargument gegen das anvisierte Gewerbegebiet an der Autobahn 92, das schließlich im Bürgerentscheid gescheitert war, stets auf eine Nachverdichtung bestehender Gewerbeflächen und besseres Leerstandsmanagement gesetzt. Das Areal zwischen S-Bahnhof und Gemeindebauhof war allerdings ungeachtet des Baurechts bisher dadurch limitiert, dass die alteingesessene Großdruckerei dort das gesamte Lärmkontingent des Gebiets absorbierte, sodass Neuansiedlungen ausgeschlossen waren. Mit der Schließung der Druckerei eröffnen sich nun neue Spielräume.

© SZ vom 19.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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