Die Gutgläubigkeit einer Rentnerin hat eine 27 Jahre alte Betrügerin schamlos ausgenutzt. Sie begnügte sich nicht damit, der 74-Jährigen aus dem nördlichen Landkreis München hohe Geldbeträge abzuschwatzen, sondern stahl ihr auch noch Schmuck. Wie die Polizei berichtet, hatte die junge Frau die Rentnerin im Mai an einer Bushaltestelle kennengelernt. Seither ging die 27-Jährige bei der 74-Jährigen ein und aus und erzählte ihr immer wieder von neuen Notlagen. Einmal beschrieb sie ein krankes Kind, ein anderes Mal eine kranke Mutter, ein kaputtes Haus oder Überschwemmungen im Anwesen ihrer Familie in Rumänien. Auf diese Weise brachte sie die Rentnerin dazu, ihr aus Mitleid immer wieder größere Bargeldbeträge zu überlassen.
In der Nacht auf 3. September schließlich schlief die 27-Jährige sogar bei der Rentnerin im Schlafzimmer. Am Vormittag ging die alte Frau dann mit ihr zur Bank und wollte dort 4500 Euro für diese abheben. Der aufmerksame Bankmitarbeiter verständigte jedoch die Polizei, worauf eine Streife die Tatverdächtige noch vor der Bank kontrollierte. In ihrer Handtasche fanden die Polizeibeamten neben dem Kuvert mit dem Bargeld auch noch Schmuckstücke, die die 27-Jährige aus dem Nachtkästchen der Rentnerin gestohlen hatte. Trotz dieses Vertrauensbruchs war die 74-Jährige auch von der Polizei nur schwer davon zu überzeugen, dass die junge Frau ihre Notlagen nur vorgetäuscht hatte, um an das Vermögen der Rentnerin zu kommen.