"Mutter Courage":Schmerzlich und wahr

stz/Foto: Meyer Originals (Foto: ©MEYER ORIGINALS; Meyer Originals)

Über 70 Jahre ist es mittlerweile her, dass Bertolt Brechts im Exil geschriebenes Drama "Mutter Courage und ihre Kinder" im April 1941 in Zürich uraufgeführt wurde. Und noch immer ist die im Dreißijährigen Krieg spielende Geschichte von der Marketenderin, die vom Geschäft mit dem Krieg lebt, aktuell. Die Tatsache, dass auf der Welt derzeit 36 Kriegsschauplätze bespielt werden, ist für Bettina Montazem mit ihrem Kölner "Theater die Baustelle" Grund genug die "Mutter Courage" als "Sonderproduktion aus gegebenem Anlass" ins Programm zu nehmen. Doris Otto (siehe Bild), viele Jahre im Ensemble der Berliner Volksbühne tätig, spielt diese pragmatisch-opportunistische, zynische Frau, die am Ende alles verliert ohne sich aus den Verstrickungen des Krieges befreien zu können. So schmerzlich Brechts Botschaft, "dass die großen Geschäfte in den Kriegen nicht von den kleinen Leuten gemacht werden" auch ist, so wahr bleibt sie bis heute. An diesem Freitag, 18. September, um 20 Uhr gastiert das "Theater die Baustelle" mit der "Mutter Courage und ihre Kinder" im Bürgerhaus Unterföhring, Münchner Straße 65. Regie führt Bettina Montazem. Die musikalische Leitung haben Christoph Freier und Sven Bergmann.

© SZ vom 17.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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