Mitten in Unterhaching:Endlich ausschlafen

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Wenn die Sommersonnenwende naht, macht sich im Landkreis auch der Schlafmangel breit - so viel ist geboten. Gut, dass Experten versuchen, Abhilfe zu schaffen

Von Iris Hilberth

Nur noch einmal schlafen, dann steht die Sonne wieder über dem nördlichen Wendekreis. Grund genug, das bisschen Nacht auch noch zum Tag zu machen. Sommersonnenwende ist schließlich nur einmal im Jahr. Man stößt gerne nicht nur einmal darauf an, anstatt sich endlich schlafen zu legen. Gesund ist das nicht. Und das liegt nicht nur an den Rauchschwaden, die das Feuer des Burschenvereins vom Stapel lässt, oder dem übermäßigen Bierkonsum in lauer Sommernacht. Nein, es ist der Schlafmangel, der die Sache gefährlich macht. Denn der ist nicht zu unterschätzen. Das haben Ulrich Zipper und Jan-Hendrik Pauls schon vor vielen Jahren erkannt und daher im Jahr 2000 den Tag des Schlafes just an dem Datum ausgerufen, da die kürzeste Nacht den Menschen den Schlaf raubt.

Nun können sich die Leute in Unterhaching und in Neubiberg diesmal ganz genüsslich diesem Schlaferlebnis am 21. Juni hingeben, denn dort sind die Sonnwendfeuer bereits seit dem Wochenende schon wieder erloschen und die Bierfässer geleert. Wer also immer schon davon geträumt hat, mal alles zu verpennen und sich dabei noch gut zu fühlen, weil er etwas für seine Gesundheit tut, nur zu: Am Mittwoch ist die beste offizielle Gelegenheit dazu, sich ausreichend Erholung zu genehmigen und einen total verschnarchten Tag einzuplanen. Dass das für viele gar nicht so einfach ist, wie sie vielleicht meinen, wenn ihnen in einer langweiligen Sitzung die Augen zufallen oder sie einen Vortrag absolut zum Gähnen finden, belegte erst kürzlich eine DAK-Studie. Die Forscher fanden heraus, dass 80 Prozent der Deutschen mittlerweile über Schlafstörungen klagen. Unter den Berufstätigen zwischen 35 und 65 Jahren sei die Zahl der Betroffenen innerhalb der vergangenen sieben Jahre um 66 Prozent gestiegen. Überhaupt schlafen die Deutschen im internationalen Vergleich zu wenig, nämlich durchschnittlich sieben Stunden und 45 Minuten, hat die US-Forscherin Olivia Walch von der University of Michigan herausgefunden. Schlafloser ist man allerdings in Japan und Singapur, während die Holländer sich mehr als acht Stunden Ruhe gönnen. Neidvoll können die Niederländer nur noch auf die Fledermäuse blicken, die es auf 20 Stunden Schlaf am Stück bringen. Wer sich dem annähern will und wach durchs Leben geht, der hat sicher den Volkshochschulkurs "Besser schlafen leicht erlernt" in Taufkirchen nicht verpasst. Hier wurde nach dem "Sounder Sleep System" trainiert, im Sitzen und Liegen. Die Methode ist also für Giraffen, die nur 20 Minuten im Stehen schlafen, nicht geeignet. Bei aller Entspannung sollte man aber auf keinen Fall den 27. Juli verpennen - den "Tag der Schlafmütze".

© SZ vom 20.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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