Mitten in Unterföhring:Fahrradhelm und Taucherbrille

An Baustellen wie am Föhringer Ring staut sich der Verkehr, als gäbe es keine Ferien. Radlfahren ist die Lösung - am besten mit der richtigen Ausrüstung

Kolumne Von Sabine Wejsada

Von wegen überall freie Bahn. Die Straßen von Unterföhring in die Stadt sind trotz der Ferien verstopft, die 16er-Tram macht wegen Gleisertüchtigung Pause und in den blauen Ziehharmonikabussen, die als Schienenersatzersatzverkehr auf der Cosimastraße unterwegs sind, drängen sich die Menschen wie Sardinen in der Dose. Der Sommer in der Stadt verlangt den Pendlern einiges ab. Nix geht mehr während der Rushhour, die heuer offenbar so gar keine Lust auf Urlaub hat. Staus tagein, tagaus auf dem wegen Bauarbeiten verengten Föhringer Ring und auf den von Reisenden übervölkerten Autobahnen. Und auch die S-Bahnen laufen angesichts der Gluthitze heiß - oder wahlweise über, wenn sich eine Gewitterzelle über München und dem Umland entlädt.

Die einzige Möglichkeit, ohne großes Getue von A nach B zu kommen, ist das Fahrrad. 35 Grad im Schatten fühlen sich dank Fahrtwind wie 30 Grad an. Kommt der in die Pedale tretende Mensch dann abends in einen Regenschauer, kann er sich die Dusche daheim sparen. Positiver Nebeneffekt: auch Jeans und Shirt sind durchgewaschen, und das ganz ohne Maschine.

Wer aber regentechnisch gesehen eher wasserscheu ist, sollte es angesichts der aktuellen Wetterlage so machen wie kürzlich ein findiger Radler zwischen Unterföhring und Bogenhausen: Der Mann strampelte frohgemut im wolkenbruchabwehrenden Ganzkörperanzug und mit Taucherbrille im Gesicht vor sich hin. Das ungewohnte Accessoire garantiert im strömenden Regen auf jeden Fall den Durchblick und sorgt dafür, dass in den in der Blechlawine stehenden Autos kein Auge trocken bleibt.

© SZ vom 24.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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