Mitten in Taufkirchen:Urlaubsparadies Am Wald

Lesezeit: 2 min

Was Taufkirchen mit Kärnten und dem Weinviertel zu tun hat? Bisher nicht viel. Aber wenn es nach der CSU geht, könnte die Gemeinde von den beiden Tourismusregionen lernen

Von Iris Hilberth

Taufkirchen ist schon eine ganze Weile dabei, sich neu zu sortieren. Nach Bürgermeister Ullrich Sanders Amtsantritt vor zwei Jahren gab es erst mal neue Telefonnummern für das Rathaus. Später folgten gleiche Postleitzahlen für alle - auch für diejenigen im Osten der Gemeinde, im Wohngebiet am Birkengarten, die gar nicht mit der ortsüblichen 82024 abgestempelt werden wollten. Nun soll der nächste ordentliche Coup folgen: ein Wegleitsystem. Die CSU hat nämlich festgestellt, dass in Taufkirchen schildermäßig das reinste Durcheinander herrscht. Zwar gibt es diverse Hinweise an den Straßenrändern, doch schenkt man den Beobachtungen der Christsozialen Glauben, dann ist die Gemeinde nahe dran, wegen dieser eher unscheinbaren schwarz-weißen Schilder im Verkehrschaos zu ersticken. Denn nicht nur, dass der ahnungslose Autofahrer sie leicht übersieht, sie wurden offenbar auch noch vogelwild ohne jegliches System aufgestellt. Vor allem wenn man an den "Einfallstoren" nach Orientierung suche, könne man leicht völlig verzweifeln, findet die CSU.

Man stellt sich das so vor: Eine vielspurig befahrene Münchner Straße, die sich vom Ortsschild Taufkirchen an schier endlos mit zahlreichen Abzweigungen an unzähligen Vororten und Gewerbegebieten vorbei Richtung Zentrum zieht. Aber: Kaum ist man in Taufkirchen eingefallen, befindet man sich gleich auch schon wieder am Ausfalltor. Und das alles nur, weil die Hinweise weder eine Leitwirkung noch ein Farbkonzept, geschweige denn eine klare Linie erkennen lassen. Die CSU hat das Problem längst erkannt und zur Optimierung gemahnt. Denn: Wo soll das nur hinführen, wenn man nichts findet? Irgendwo ins Nirgendwo, wie die CSU anmerkt. Und wer will da schon hin?

Handelsüblichen Navigationsgeräten zumindest traut die Fraktion im Rathaus nicht unbedingt zu, den vielen Fremden im Ort eine wirkliche Hilfe zu geben. Sie hat sich daher bereits in anderen Gemeinden nach Lösungen umgeschaut und ist vor allem in touristisch bedeutenden Regionen wie Kärnten oder dem österreichischen Weinviertel fündig geworden. Schöne bunte Schilder gibt es dort zu wunderbaren Orten wie zum Schloss und zum Pyramidenkogel, zu verschieden Frühstückspensionen und Hotels am Ort, zum Aussichtsweg und zum Wörthersee. Schnell wurde klar: So etwas braucht Taufkirchen auch! Am besten auch noch eine braune Tafel an der A 995 mit der Silhouette der Hochhaussiedlung Am Wald und dem Hinweis auf die Tourismus-Region "Hachinger Land" oder das "Kulturerbe Ritter Hilprand". Bleibt nun noch die Frage zu klären, worauf die Taufkirchner eigentlich hinweisen wollen. Auf Burgen, auf Bäder, auf Museen, auf Berge? Vielleicht können sie ja schon mal ein paar schöne Schilder aufstellen. Gebaut werden kann später immer noch.

© SZ vom 19.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: