Mitten in Neubiberg:Tücken der Technik

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Mikrofone sind eine feine Sache. Wenn man sie richtig bedienen kann

Von Daniela Bode

Mikrofone sind bekanntlich dazu da, dass man auch etwas weiter entfernt und in großen Menschenmengen zu hören ist. Kurzum: Sie sollen einem das Leben erleichtern. Man kann sich vorstellen, welch ein Durchbruch das war, als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Leute wie Alexander Graham Bell und Philipp Reis die ersten kleinen Geräte erfanden. Reis' Erfindung war sogar ein Wegbereiter für das Telefon. Im Neubiberger Gemeinderat führen die mobilen Mikrofone, welche die Ratsmitglieder bei ihren Sitzungen hin- und herreichen, um lauter sprechen zu können, nicht immer zu Begeisterung und zum gewünschten Erfolg.

Da kommt es oft vor, dass einer den Knopf zur Aktivierung des Geräts drückt, hinein spricht und es dann so laut knistert, rauscht oder piept, dass das Gesprochene noch weniger zu verstehen ist als ohne Hilfsmittel. Ratlosigkeit stellt sich ein, was das jetzt wohl war. Manchmal mag das eine oder andere Handy dazwischengefunkt haben, manche Gemeinderäte sprechen zwar vorbildlich in das Gerät hinein, vergessen dabei aber den Anschalt-Knopf zu drücken. Wobei sie auch dann ganz gut zu verstehen sind. So groß ist der Große Saal, in dem sie ihre Sitzungen abhalten, nun auch wieder nicht.

Manch einem platzt auch schon mal der Kragen ob der Technik. Tobias Thalhammer von der FDP etwa unterbrach kürzlich seinen eigenen Wortschwall und schimpfte: "Und die Mikrofone funktionieren auch schon seit Jahren nicht!" Allen Neubiberger Gemeinderäten, die wegen der Mikrofone die Nerven verlieren, seien altbewährte Kommunikationsmittel empfohlen: Einfach lauter sprechen oder, wenn die Stimme versagt, ein Megafon zur Hilfe nehmen. Die sind laut, können nicht durch Handys gestört werden und haben keinen Knopf, den man erst einschalten muss.

© SZ vom 18.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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