Auf den ersten Blick möchte man glauben, die beiden Männer sitzen in einem sinkenden Schiff und stemmen sich mit all ihrer Muskelkraft dagegen, abzusaufen. Doch dann, bei genauerem Hinsehen, wird klar, dass da zwei am Werk sind, die schon qua Parteizugehörigkeit oben schwimmen: der CSU-Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Florian Hahn vorne als Schlagmann (was übrigens nichts mit einem Watschenmann zu tun hat), im Heck der geduckte Kämpfer Ernst Weidenbusch, ausgestattet nicht nur mit einem roten Paddel, sondern auch mit schwarzem Landtagsmandat. Also quasi die Kommandoebene eines wahren "Tankers", wie ein hochrangiger CSU-Politiker den Kreisverband vor der Wahl des neuen Vorsitzenden nannte.
Beim Waldfest der Ismaninger Christsozialen tauschten die beiden Silberrücken also ihren Tanker flugs mit einem Sautrog - und bewegten sich recht geschmeidig übers Wasser. Gewonnen haben sie den traditionsreichen Gaudi-Wettkampf zwar nicht, zumindest aber sind sie nicht gekentert und erreichten damit sicherlich ihr Hauptziel. Denn welcher Politiker will sich schon gerne nachsagen lassen, baden gegangen zu sein? Das können sich vielleicht irgendwelche Leichtmatrosen erlauben, nicht aber der kernige Doppelmast jenes Kreisverbandes, für den der Verlust des Landratsamtes nicht mehr als eine vorübergehende Havarie war.
Das CSU-Landkreisschiff ist seit Christoph Göbels Amtsantritt als Landrat also wieder voll auf Kurs, da können sich Hahn und Weidenbusch schon mal auf schwankende Planken begeben. Und weil CSUler in der Regel eher gläubig als abergläubisch sind, wird sie auch nicht erschrecken, wozu der Sautrog früher verwendet wurde: keineswegs nämlich zum Füttern der Schweine, sondern vielmehr zum Ausweiden frisch geschlachteten Borstenviehs. In diesen Holzwandln hat man den Säuen die Innereien entnommen, manchmal das Rückgrat - und die Klauen! All das wären für Politiker fatale Verluste, zum Glück ist in Ismaning alles dran geblieben.