Mitten in Grasbrunn:Luschen im Walde

Wer zum Schwammerlsuchen geht, sollte sich auskennen oder zumindest einen ausgewiesenen Kenner dabei haben, den Bürgermeister zum Beispiel

Kolumne Von Martin Mühlfenzl

Wenn sich die Lusche auf den Weg macht, die "Köstlichkeiten des Herbstes" im Wald ausfindig zu machen, dürfte die Erwartungshaltung eigentlich recht gering sein. Denn die Suche nach essbaren Pilzen ist weder einfach noch ungefährlich - oder wie es in einem Sprichwort heißt: "Alle Pilze kann man essen, aber manche nur einmal." Da wäre es schon wünschenswert, ein Schwammerl-Experte würde sich mit auf die Suche begeben - und eben keine Lusche.

Nur gut, dass Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) wohl nur aufgrund eines Buchstabendrehers der Riege der Schwammerl-Luschen zugeordnet wurde; besser gesagt: der "Schwammerlusche", wie es in einer Ankündigung aus seinem Rathaus heißt. Es würde sich wohl auch kein Mitarbeiter trauen, den eigenen Chef als Loser hinzustellen, der vom dritten großen Reich eukaryotischer Lebewesen keinen blassen Schimmer hätte. Vielmehr ist Korneder ein "versierter Pilzkenner aus Leidenschaft", der am Samstag, 7. September, alle Pilzfreunde in der Gemeinde von 9 bis 11 Uhr zum gemeinsamen Schwammerlsuchen mit in den Wald nehmen will. Mitzubringen sind lediglich ein Pilzkorb oder eine Stofftasche und ein Pilzmesser.

Und schon kann es losgehen mit der Schwammerlusche, Verzeihung, Suche natürlich. Treffpunkt ist übrigens um 9 Uhr am Bürgerhaus Neukeferloh; und wer vorher schon Schwammerl findet und sie nicht so recht einordnen kann, soll sie am Fundort fotografieren, einfrieren und dann einfach mitbringen. Der Pilzexperte Klaus Korneder hilft dann dabei, den Pilz eindeutig zu bestimmen - und einmalige Mahlzeiten mit nachhaltig ungutem Ausgang für Leib und Seele zu verhindern.

© SZ vom 20.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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