Mitgliederzuwachs:Grüne profitieren von Trump

Kreisverband verzeichnet seit US-Wahl vermehrt Parteieintritte

Was für die Sozialdemokraten der Schulz-Effekt ist, ist für die Grünen der Trump-Effekt. Nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten kletterte die Mitgliederzahl des Kreisverbands binnen weniger Wochen um 7,4 Prozent. Bis Jahresbeginn traten insgesamt 29 Personen der Partei bei, deren Mitgliederstand im Landkreis damit auf 391 wuchs - ein neuer Rekord. Auch seither halten die Neueintritte an, vor allem im mitgliederstarken Ortsverband Unterhaching. Der Grünen-Kreisverband München-Land ist damit nach dem in der Stadt München der zweitstärkste im Freistaat, also noch vor den Parteifreunden in Nürnberg und Augsburg.

Grünen-Kreisvorsitzende Sabine Pilsinger sieht in den steigenden Mitgliederzahlen einen Ausdruck für die "Repolitisierung der Gesellschaft". "Gerade in den Wochen nach der Trump-Wahl haben wir das zu spüren bekommen", sagt Pilsinger. Antje Wagner, die zweite Vorsitzende der Kreis-Grünen, blickt bereits auf den Bundestagswahlkampf: "Jetzt gilt es, unsere Mitglieder einzubinden, denn Demokratie lebt vom Mitmachen." Gemeinsam mit den beiden Landkreis-Kandidaten Anton Hofreiter und Anna Schmidhuber wolle man einen "engagierten Wahlkampf" hinlegen für "eine weltoffene Gesellschaft und die ökologische Modernisierung". Anton Hofreiter, der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, ist erneut Direktkandidat der Partei im Wahlkreis München-Land. Die Höhenkirchnerin Anna Schmidhuber kandidiert auf Platz 15 der bayerischen Landesliste.

© SZ vom 13.03.2017 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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