Millionen-Investition:Einigung über Grundstück für Berufsschule

Lesezeit: 2 min

Gemeinsame Einrichtung für die Landkreise München und Ebersberg kann in Grafing-Bahnhof gebaut werden

Von Barbara Mooser, Grafing/München

Die geplante Berufsschule für die Landkreise München und Ebersberg in Grafing-Bahnhof hat eine wichtige Hürde genommen. Die Stadt Grafing und der Landkreis Ebersberghaben ihre Differenzen über die Finanzierung des Schulgrundstücks beigelegt. Bei einem Pressegespräch am Mittwoch lobten sowohl Ebersbergs Landrat Robert Niedergesäß (CSU) als auch Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) den nun gefundenen Kompromiss. Er sieht vor, dass der Landkreis Ebersberg 75 Prozent der Gesamtkosten von etwa 4,3 Millionen für das Grundstück trägt und die Stadt Grafing 25 Prozent übernimmt.

Der Ebersberger Kreistag hat in seiner nichtöffentlichen Sitzung am Dienstag diese Lösung ohne Gegenstimmen gebilligt, der Grafinger Bauausschuss wenig später mit großer Mehrheit: Neun der elf Ausschussmitglieder votierten für die Lösung. Nun muss auch der Grafinger Stadtrat Anfang November noch zustimmen - das gilt jedoch als sicher.

Mit der Hilfe externer Fachleute hat der Landkreis Ebersberg bereits an dem Konzept für die Schule gearbeitet und einen Entwurf des Raumprogramms erstellt. Nach Angaben Obermayrs ist auch die notwendige artenschutzrechtliche Prüfung bereits abgeschlossen und eine Verkehrsuntersuchung erstellt worden. Auch eine Idee, wie die Parkplätze untergebracht werden sollen, gibt es bereits: Geplant ist, einen Teil des Park-and- ride-Platzes mit einem Parkdeck zu überbauen.

Was die Schule betrifft, ist nun wieder die Stadt am Zug, sie will bereits im November die Aufstellung eines Flächennutzungs- und Bebauungsplans für das Areal beschließen. Für das Bauleitplanverfahren wird mit einer Dauer von einem bis zwei Jahren kalkuliert, parallel könnte der Schulbau bereits konkret geplant werden. Ein Baubeginn in drei Jahren, also 2022, wäre daher nach Einschätzung des Ebersberger Landrats "durchaus realistisch". Schon im Jahr 2024 könnten die ersten Berufsschüler dann in den neuen Räumen lernen, wenn alles glatt geht. Es bestehe aber keinerlei Druck, unterstrich Niedergesäß, man wolle gut und gründlich arbeiten und "Qualität erzeugen, nicht hudeln".

Einige offene Fragen müssen noch geklärt werden, etwa die nach der Größe der Turnhalle. Förderfähig wäre eine Dreifachturnhalle, sollten für den Breitensport zusätzliche Kapazitäten gebaut werden; die Finanzierung müsste vorher geregelt werden. Auch wie teuer die Schule insgesamt wird, steht noch nicht fest. In der Vergangenheit war von mindestens 50 Millionen Euro die Rede, von denen der Landkreis München die Hälfte übernehmen soll. Dies wird aber nach Überzeugung vieler wohl nicht ausreichen. Ausgelegt wird die Schule auf knapp 2500 Schülerinnen und Schüler. In der Berufsschule werden die Fächer Einzelhandel, Groß- und Außenhandel, Lagerlogistik, Kfz-Mechatronik, Zahnmedizin sowie Fachinformatik in Teilzeit unterrichtet. In der Berufsfachschule werden Kindererzieher und Informationstechnische Assistenten ausgebildet, zudem gibt es eine Technikerschule. Der vierte Bereich wird eine Fachakademie für Sozialpädagogik.

© SZ vom 24.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: