Meine Woche:Von Fußball bis Frisbee

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Hans Gruber ist der neue Vorstand des TSV Sauerlach. (Foto: Angelika Bardehle)

Sauerlachs neuer TSV-Vorstand Hans Gruber stellt sein Konzept vor

Von David Knapp, Sauerlach

Hans Gruber () ist ein Familienmensch. Bei fünf Töchtern und einem Sohn verwundert das kaum. Als Familienoberhaupt mit so vielen Köpfen unter einem Dach lernt man einiges, das auch im Alttag von Vorteil sein kann: Kompromisse schließen, den Dialog suchen, aber auch mal ein Machtwort sprechen und - ganz wichtig - zuhören. Vielleicht ist Gruber genau deshalb der richtige Mann, die Geschicke des Turn- und Sportvereins Sauerlach von nun an zu lenken. Am Dienstag stellt er, der neue erste Vorstand, sich und das sportliche Konzept des Vereins im Sauerlacher Gemeinderat vor. "Es muss im Verein weitergehen und ich möchte ihn weiterentwickeln", begründet der 52-Jährige, warum er vor kurzem den Vorsitz des TSV übernommen hat.

Schwer fiel Gruber, der in Sauerlach hauptberuflich einen Zimmereibetrieb leitet, dieser Schritt nicht. Jetzt, da bis auf den Sohn alle Kinder erwachsen sind, hat er mehr Zeit für den Sport, der schon immer ein wichtiger Bestandteil in seinem Leben war. Als aktiver Fußballer kickte er bis zur A-Jugend, dann vereinnahmte ihn die Arbeit zu sehr und er musste kürzer treten. Doch seit mittlerweile zehn Jahren ist der Sauerlacher dem Fußball wieder ganz nah, trainiert den Nachwuchs im örtlichen Verein, ist zudem im Vorstand der Fußballabteilung eine feste Größe. Gruber ist es unter anderem zu verdanken, dass sich die Abteilung in den zurückliegenden vier Jahren von 60 auf 180 Nachwuchsspieler vergrößert hat. "Da ist man auch ein bisschen stolz drauf", blickt der Jugendtrainer auf das Erreichte zurück.

Statt zurückzublicken wirft Gruber aber lieber einen Blick nach vorn und lobt das gute Vereinsklima: "Die Atmosphäre im Verein ist top, obwohl sehr viel zu tun ist. Der TSV hat eine hohe Bedeutung in Sauerlach und wir wollen das sportliche Konzept noch weiterentwickeln." In Sauerlach leben etwa 7400 Menschen, von denen rund 1250 im TSV aktiv sind. Daran lässt sich erkennen, welchen Stellenwert der Verein in der Gemeinde genießt. Wichtig ist dem 52-Jährigen in der Vereinsarbeit die Gleichbehandlung aller Abteilungen - unabhängig davon, wie viele Mitglieder in diesen Sport betreiben. Die Abteilungen sind - von Fußball bis Frisbee - selbständig, also dezentral organisiert. Dennoch ist es dem neuen Vereinsvorsitzenden wichtig, dass auch unter den einzelnen Abteilungen ein gutes Klima herrscht und zusammenhält.

Derzeit wird überlegt, eine Leichtathletikabteilung in den Verein zu integrieren - "um noch breiter aufgestellt zu sein", wie Gruber sagt. Zudem ist die Anlage eines Kunstrasenplatzes geplant. Für den neuen Vorsitzenden gibt es also genug zu tun. Trotzdem möchte Gruber sein Amt als Vorstand der Fußballabteilung weiterführen. Nur sein Engagement als Trainer an der Seitenlinie muss er aufgeben. So ein Verein ist eben auch ein bisschen wie eine große Familie - manchmal muss man Kompromisse schließen.

© SZ vom 18.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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