Meine Woche:Lebensretterin in allen Lagen

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Marina Kutschmann engagiert sich als Jugendleiterin bei der Unterföhringer Wasserwacht. (Foto: privat)

Marina Kutschmann arbeitet bei der Wasserwacht und im Klinikum

Von Lisa Marie Wimmer, Unterföhring

Allzu viel Arbeit wird auf Marina Kutschmann am Feringasee in den nächsten Tagen trotz der Pfingstferien nicht warten. Erst zum Wochenende hin wird das Wetter wieder ein wenig besser; nur Hartgesottene werden dann den Sprung ins noch sehr kühle Wasser wagen. Aber langweilig wird der 22-jährigen Ismaningerin (), die sich als Jugendleiterin bei der Unterföhringer Wasserwacht engagiert, trotzdem nicht.

Denn Kutschmann lädt jeden Freitag - ob sommers oder winters - den Nachwuchs in der Wasserwacht zum Jugendtraining. Da geht es dann um Gewässer- und Knotenkunde, Erste Hilfe und im Sommer natürlich um die richtige Schwimmtechnik und alles rund um Rettungsmaßnahmen. "Für mich macht genau die Mischung aus Wasser, Retten und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen den Reiz aus", sagt die 22-Jährige. Mit neun Jahren hat sie selbst beim Jugendtraining begonnen und dann die diversen Ausbildungen bei der Wasserwacht durchlaufen. Dazu gehören unter anderem die obligatorische Erste Hilfe, die Ausbildung zum Sanitäter, die Wasserrettungsausbildung und der Jugendleiterkurs.

Seit vier Jahren unterrichtet Marina Kutschmann selbst. Aber Kutschmann ist nicht nur für das Jugendtraining verantwortlich. Immer wieder veranstaltet und begleitet sie Ausflüge mit Kindern, sie gehen wandern und treffen sich zum Grillen mit anderen Wasserwachten. Am Wochenende verbringt sie natürlich jede freie Minute am Feringasee. "Ich spiele dort mit den Kindern oder wir machen Übungen. Das ist immer eine Gaudi", sagt die hauptberufliche Krankenschwester.

Zu ihrem Beruf kam sie durch die Wasserwacht. Die Arbeit mit Menschen und die Rettungstätigkeit machten ihr so viel Spaß, dass sie heute in der chirurgischen Notaufnahme im Klinikum Rechts der Isar arbeitet. Trotzdem will sie die Zeit mit den Kindern nicht missen. Besonders viel Freude bereitet es ihr, den Kindern und Jugendlichen zuzusehen, wie sie sich entwickeln. Den zeitlichen Aufwand - auch in Kombination mit ihren Schichtdiensten - nimmt sie gerne in Kauf: "In der Woche bin ich oft mehrere Stunden beschäftigt mit der Vorbereitung und dem Abhalten von Kursen, Ausflügen und der Zeit am See. Wenn ich im Dienst bin, ist dann mein Bruder meine Vertretung."

Was ihr bis heute im Ehrenamt schwer fällt, sind Fälle, bei denen Kinder vermisst werden. "Da geht der Herzschlag schon mal bis zum Hals hoch. Zum Glück ist das bisher immer gut ausgegangen. Außerdem machen wir nach jedem Einsatz eine Besprechung mit dem Team", sagt die Ismaningerin.

© SZ vom 17.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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