Meine Woche:Gelb-blau in den Mai

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Partnerschaftsvereins-Chef Horak freut sich auf Gäste aus der Ukraine

Von Konstantin Kaip

Otto Horak hat immer was zu tun. Der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Pullach-Baryschiwka hat erst am Donnerstag mit seinen Helfern einen "Freundschaftstransport" beladen, mit 1200 Paketen voller Kleidungsstücke, Decken und anderen nützlichen Dingen, die Pullacher Bürger für die Partnergemeinde in der Ukraine gesammelt haben. Von Mittwoch an wird er sechs Tage lang ohne Unterlass auf Trab sein. Denn dann kommen die Besucher aus Baryschiwka, um in der Isartalgemeinde das 25-jährige Bestehen der bayerisch-ukrainischen Partnerschaft zu feiern.

Das Programm ist straff: Von Mittwochabend an, wenn Horak (Foto: privat) zusammen mit der Pullacher Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund die Gäste am Flughafen abholt, bis zum Dienstagmorgen darauf, an dem die Besucher verabschiedet werden, ist alles durchgetaktet. "Schon deswegen, weil die überwiegende Zahl der Gäste weder Deutsch noch Englisch kann", sagt Horak - deshalb werden auch insgesamt sechs Dolmetscher zur Verfügung stehen. Dass Langeweile aufkommt, ist unwahrscheinlich: Wendelstein, Schliersee, Maximilianeum, Viktualienmarkt, Allianz-Arena, BMW, die Liste der Ausflüge, die Horak für die Gäste organisiert hat, ist lang. Erster Höhepunkt ist am Freitag das Pullacher Maifest, das heuer nicht nur unter der weiß-blauen Fahne, sondern auch unter der gelb-blauen der Gäste stattfindet.

Horak ist froh, dass die 51-köpfige Delegation gut untergebracht ist. In seinem Haus wird Valeri Nizak mit Ehefrau wohnen, zu dem er seit 20 Jahren eine freundschaftliche Beziehung pflegt. Auch Bürgermeisterin Tausendfreund, sagt Horak, habe Gästebetten hergerichtet. Beim Festakt am Sonntag um 19 Uhr im Bürgerhaus wird sie nur eine von vielen Rednern und Rednerinnen sein, neben Abgeordneten und den Altbürgermeistern Ludwig Weber und Mykola Kowalenko, die die Partnerschaft 1990 eingefädelt haben. Dazu zeigt Pullach, was es kann: von Kunstradfahren über Taekwondo bis zur Zauberkunst.

Beim Gegenbesuch im August in Baryschiwka, weiß Horak, werden die Darbietungen dann alle "eine Nummer größer sein". Die Jugend in der Ukraine, sagt der 62-Jährige, sei eben "noch etwas aktiver", egal ob beim Sport, bei der Musik oder beim Tanz. Horak selbst darf dann die Haltung des Gastes einnehmen, sich zurücklehnen und genießen. Zwischen den zwei Festen aber steht noch der jährliche Besuch von zehn Mädchen und zehn Buben im Alter von 13 Jahren in Pullach an, zum 25. Mal. "Da bräuchten wir noch Gasteltern", sagt Horak, "am besten junge Familien."

© SZ vom 27.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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