Meine Woche:Erholungsphase bei Sommerhitze

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Josef Sedlmair betreibt den Bergtierpark in Blindham. (Foto: Claus Schunk)

Josef Sedlmair betreibt den Bergtierpark in Blindham

Von Anna Hordych, Aying

Sollte es in den nächsten Wochen wider Erwarten 30 Grad warm werden, dann könnte Josef Sedlmair () so etwas wie Ferien machen. "Schließlich fahren die Leute doch eher zum Baden an den Kirch- oder Steinsee, wenn es wirklich heiß ist", sagt der Betreiber des Bergtierparks in Blindham. Schaut man sich die Wetteraussichten an, dann ist dieses Hitze-Szenario nicht sonderlich naheliegend. Landwirt Sedlmair dürfte eine höchst betriebsame Feriensaison bevorstehen: "An einem milden Sommertag kommen im August locker 1000 Besucher hierher", sagt der Leiter des 250 000 Quadratmeter großen Natur- und Freizeitparkes. Er spricht aus Erfahrung; seit über zwölf Jahren beaufsichtigt Sedlmair den Fortgang im Naturpark. Der 40-Jährige weiß: Die bayerischen Schulferien sind so etwas wie die Hauptbetriebszeit seines ausgebauten Bauernhofs.

"In den Ferien geht es unter der Woche zu wie sonst an einem normalen Samstag", berichtet Sedlmair. Auch das Personal am Kiosk haben sie aus diesem Grund aufgestockt, hier werde jetzt auch parallel gearbeitet. Dies alles geschieht unter der Obhut von seiner Ehefrau, die den gastronomischen Betrieb in Blindham lenkt. Holt man sich als Gast im Parkcafé eine Erfrischung, kann es gut sein, dass man Sedlmairs Sohn Kilian begegnet, der wie sein Bruder Max am Hof mit anpackt. "Beide helfen auch, wenn es zum Beispiel darum geht, abends die Tiere wieder einzusperren", erzählt der Vater. Auf den Wiesen in Blindham grasen Wildtiere wie argentinische Zwergpferde, Hirsche oder Wildschweine, aber eben auch Nutztiere, darunter Rinder, Schafe, Gänse. Der Charakter des Hofes hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt - heuer wurde eine alte Scheune in einen "Spiel-Stadel" umfunktioniert. Entstanden ist eine 2000 Quadratmeter große Abenteuerhalle über drei Etagen. Sie sichere den Park gegen alle Eventualitäten ab, zum Beispiel, wenn es plötzlich zu regnen anfängt, sagt Sedlmair.

Wenn der Landwirt seinen Hof als persönlichen Rückzugsort bezeichnet, um sich eine Zeit lang von den vielen Gästen abzukoppeln, dann muss er in jene Ecken gehen, auf denen noch Landwirtschaft betrieben wird. Doch im Grunde genommen fällt es dem Familienvater schwer, das großflächige Gelände mit Spielplätzen und Bungee-Trampolin aus den Augen zu lassen - und sei es nur für einen Moment: "Ich habe ein schlechtes Gefühl, wenn ich mich zurückziehe, ich muss die Übersicht über den Betrieb behalten." Aber in den Sommerferien, wenn es richtig heiß ist, dann kann sich so etwas wie "Erholung" einstellen. "Das kann schon auch schön sein, wenn alle an den Stränden liegen und der Park kurz einmal leer ist", gibt Sedlmair schmunzelnd zu.

© SZ vom 08.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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