Meine Woche:Die spitze Feder

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Volker Carqueville, der ehemalige Schulleiter des Carl-Orff-Gymnasiums, stellt nun erstmals eigene Gemälde aus. (Foto: privat)

Volker Carqueville stellt erstmals seine eigenen Bilder aus

Von Johanna Lehn

Unterschleißheim - Sein ganzes Leben lang malt er schon Bilder. Einfach so, weil es ihm Spaß macht. Sie zur Schau zu stellen, daran hat er noch nie gedacht - bis jetzt. Am Donnerstag, 9. Februar, wird um 19 Uhr die erste Ausstellung der Werke von Volker Carqueville im Sehbehinderten- und Blindenzentrum Südbayern (SBZ) in Unterschleißheim mit einer Vernissage eröffnet.

Der ehemalige Schulleiter des Carl-Orff-Gymnasiums malt heitere Bilder zu Themen, die so bunt gemischt wie seine Kunstwerke farbig sind. Bestimmte Zeiten, zu denen er malt, hat Carqueville nicht. Er pinselt aus Zeitvertreib oder auch für Weihnachtskarten. 70 Stück hat er zu den vergangenen Festtagen verschickt. Häufig kommen Bekannte auf den Pensionär zu und geben Bilder als Geburtstagsgeschenke bei ihm in Auftrag. Die Motive dafür wählt er dann aber selbst aus. Eine Zeit lang hat er auch Plakate gemalt und Cartoons für die Süddeutsche Zeitung gezeichnet. Mittlerweile ist die Malerei aber wieder nur noch Hobby.

Ungefähr 120 Werke stellt Carqueville im SBZ aus. Die Din A4-großen Bilder hat er nach Themen geordnet und auf farbigen Plakaten drapiert. Seine eigene Idee war die Ausstellung allerdings nicht. Carqueville kennt die Direktorin des Sehbehinderten- und Blindenzentrums, Hildegard Mayr. Als sie im Oktober mit dem Vorschlag auf ihn zukam, seine Bilder in den Räumlichkeiten des Zentrums auszustellen, war er zunächst wenig angetan. Doch Mayr habe ihn schließlich überredet. So charmant wie sie gewesen sei, konnte er ihr doch nicht widersprechen, sagt Carqueville.

Den Titel "Mit spitzer Feder" trägt die Ausstellung wegen seines Vorgehens beim Malen. Carqueville zeichnet von jeder seiner Ideen, jedem seiner Bilder zunächst eine Skizze mit einer Feder. "Die Proportionen müssen stimmen", begründet er sein Vorgehen. Diese Skizze überträgt er in eine Reinzeichnung. Die wiederum zeichnet er auf ein Pauspapier. Danach entsteht erst das endgültige Bild mit Aquarell- oder Wasserfarben.

Eines seiner neuesten Werke - eine Frau, die von der Krapfenfüllung des Mannes gegenüber getroffen wird - stellt Carqueville in allen Versionen aus, von der Federskizze bis zum fertigen Bild.

Bis zur Vernissage kann er sich noch entspannt zurücklehnen. Die Vorbereitungen für die Ausstellung hat Carqueville schon vor Weihnachten getroffen. Die Plakate müssen jetzt nur noch im SBZ aufgehängt werden.

© SZ vom 06.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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