Meine Woche:Der Laden brummt

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Foto: Claus Schunk (Foto: N/A)

Josef Sedlmair erlebt als Verkäufer von Christbäumen turbulente Tage

Von Irmengard Gnau, Aying

Für Josef Sedlmair junior () geht es diese Woche richtig los. Nicht, dass der Ayinger bislang viel Ruhe gehabt hätte. Aber nun, da es immer stärker auf Weihnachten zugeht, beginnt das Geschäft mit seiner Christbaumplantage so recht zu brummen. Besonders, wer seinen Christbaum selbst im Wald umschneiden will, komme gern zu ihm nach Blindham, erzählt Sedlmair, der mit seiner Familie auch den Bergtierpark am Ort betreibt. Solch ein Angebot gebe es schließlich nicht so häufig in der Gegend. Außer einigen Fichten aus dem Forst hat Sedlmair vor allem Nordmanntannen aus seiner Anpflanzung im Sortiment, etwa 500 Stück davon können mit der Handsäge selbst geschnitten werden. Vierjährig werden die Bäume eingepflanzt, da sind sie gerade einmal 25 Zentimeter groß. Dann bekommen sie acht Jahre lang Zeit zu wachsen, die größten werden bis zu acht Meter hoch.

Einige besonders große Bäume hat Sedlmair bereits ausgeliefert, vor allem an Gaststätten und Firmen. Die meisten Menschen, die für ihr Wohnzimmer einen Baum suchen, kommen zu ihm und den vielen anderen Christbaumverkäufern im Landkreis München natürlich erst etwas später; jetzt in diesen Tagen, einige auch erst an Heiligabend selbst. "Bis zum 24. Dezember mittags kaufen die Leute Bäume ein", weiß Sedlmair aus Erfahrung - und manchmal sogar noch einen Christbaumständer dazu, wenn der alte beim Aufstellen des Baumes plötzlich kaputtgegangen ist.

Zur Frage, wie der ideale Baum eigentlich aussieht, hält sich der Christbaumexperte vornehm zurück. "Die Geschmäcker gehen so auseinander", sagt er. Am besten sei es schlicht, wenn sich jeder seinen Favoriten selbst aussuche. Den Baum für das eigene Wohnzimmer holt Sedlmair immer ganz spontan. "Das muss gar kein besonders schöner sein, sondern eher einer, der beim Verkauf auffällt oder von dem man eine gute Geschichte erzählen kann", sagt der Ayinger. Auf diese Weise probiert er verschiedene Baumarten aus, um seine Kunden im folgenden Jahr noch besser beraten zu können. Welche neuen Sorten aber auch kommen mögen, der Klassiker in bayerischen Wohnzimmern, schätzt Sedlmair, werde noch einige Zeit die Nordmanntanne bleiben.

© SZ vom 07.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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