Meine Woche:Alternatives Happening

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Kirsten Hill lädt die Prominenz der Homöopathie zum Kongress. (Foto: oh)

Kirsten Hill lädt die Prominenz der Homöopathie zum Kongress

Von Markus Mayr, Ottobrunn

Namhafte Ärzte und Heilpraktiker treffen sich von Freitag, 5. November, bis Sonntag im Ottobrunner Wolff-Ferrari-Haus zum Homöopathie-Kongress. Eingeladen hat diese Fachleute Kirsten Hill, selbst Heilpraktikerin der klassischen Homöopathie. Außer prominenten Rednern aus dem deutschsprachigen Raum erwartet Hill zu der Fachtagung etwa 200 Besucher.

Neben den Vorträgen im Festsaal sollen drei Tage lang gleichzeitig zwei Workshops laufen und das Ganze aufgezeichnet werden. Für Laien will sie das Programmkino frei zugänglich machen. "All das will diese Woche aufgebaut werden", sagt Hill, die erstaunlich entspannt wirkt dafür, dass sie anderthalb Jahre diesen Kongress vorbereitet hat und sein Beginn nun unmittelbar bevorsteht. Es wird ihre Tagung sein. Der Kongress war ihre Idee, er trägt den Namen der Zeitung, die sie herausgibt: Homöopathie Konkret - live!

Die gelernte Arzthelferin und studierte Sozialpädagogin wandte sich Mitte der 1990er Jahre der Homöopathie zu, nachdem die Schulmedizin ihre Rheuma-Schmerzen nicht lindern hatte können. "Zur Homöopathie kommen viele Menschen durch eigene Erfahrungen mit ihr", erzählt sie. Der damals konsultierte Homöopath habe ihre Schmerzen binnen vier Monaten erfolgreich behandeln können. "Bis heute habe ich keine Beschwerden", sagt die Heilpraktikerin, die in München und in Alonissos in Griechenland bei George Vithoulkas gelernt hat, dem "weltweit bekanntesten Homöopathen", wie sie sagt. Ihn wird sie am Wochenende via Live-Übertragung zuschalten.

Dass die homöopathische Behandlung Grenzen hat, weiß Kirsten Hill. Brüche oder innere Verletzungen nach Unfällen könne man nicht mehr ausschließlich mit ihren Methoden behandeln, sagt sie. Aber "bei akuten und chronischen Erkrankungen kann die Homöopathie helfen". Vom ewigen Grabenkampf zwischen Medizin und Homöopathie hält Hill nichts. Sie propagiert ein Hand in Hand von konventioneller und alternativer Behandlung. Sie ist überzeugt davon, dass ihr Exmann sowohl ohne die herkömmliche als auch ohne die Alternativmedizin inzwischen tot wäre. Nur die sich gegenseitig ergänzende Behandlung des Hirntumors habe ihn bis zum heutigen Tag überleben lassen. Der behandelnde Chirurg sei gleicher Meinung, sagt sie.

Den Vorwurf an die Homöopathie, ihre Medikamente seien unwirksam, weil sich die Wirkstoffe nicht oder nur in Spuren nachweisen lassen, beantwortet Hill mit den Worten einer Naturwissenschaftlerin, die einmal ihre Patientin gewesen sei. "Gerade ich als Physikerin gehe zur Homöopathin, weil ich weiß, wie wenig die Wissenschaft beweisen kann."

© SZ vom 02.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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