Mehr Stellen:Akuter Bedarf an Sozialarbeit

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Unterschleißheim stockt Stellen an der Mittelschule auf

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Unmittelbar nach der Aufstockung der Jugendsozialarbeit an den Grundschulen hat die Stadt Unterschleißheim auch die Stellenzahl an der Mittelschule erhöht. Nachmittags hatte der Jugendhilfeausschuss des Kreistags, der diese Stellen genehmigen und mitfinanzieren muss, den Anstellungsschlüssel für Mittelschulen erweitert, bereits am selben Abend beschloss dann der Stadtrat einstimmig die Ausweitung. Statt zwei Stellen sollen dort künftig 2,5 Stellen eingerichtet werden.

Die beiden Stellen unter Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt sind derzeit von drei Jugendsozialarbeiterinnen besetzt. Die Mittelschule hat 407 Schüler, davon haben 60 Prozent Migrationshintergrund. Die Schule hat auch Inklusion als Schwerpunkt. Rund ein Viertel der Schüler habe "akuten Bedarf an Jugendsozialarbeit" und nehme diese auch in Anspruch, heißt es nun im Antrag der Schulleitung auf Aufstockung.

Der Schwerpunkt der Anfragen liege "im Bereich der Einzelfallhilfen, der Beratung und dem raschen Deeskalieren schwieriger Situationen". Diese Entwicklung hin zu individuellen Problemen und akuten Sofortmaßnahmen gehe allerdings "zu Lasten der ursprünglich präventiven Jugendsozialarbeit mit Klassentrainings und pädagogischen Projekten", bedauert die Schulleitung.

Mit der Stellenmehrung solle auch wieder die Prävention intensiviert werden können, "um eine noch breitere Schülerschaft zu erreichen und auch die weniger schwierigen Fälle nicht aus dem Blick zu verlieren". Auch die stetig ansteigende Einzelfallhilfe könne dann besser aufgefangen werden. Und schließlich sei auch eine bessere Vernetzung mit anderen Institutionen machbar.

Die Stadt hatte erst kürzlich nach intensiver Vorberatung die Stellen für Jugendsozialarbeit an den drei Grundschulen jeweils um 0,25 auf 1,25 Stellen aufgestockt. Ausdrücklich moniert wurde in den Sitzungen bei beiden Entscheidungen, dass die Finanzierung der Jugendsozialarbeit an Schulen eigentlich staatliche Aufgabe wäre.

© SZ vom 24.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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