Mehr Mitarbeiter-Zufriedenheit:Update am Mariahilfplatz

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Landratsamt wird zum 1. August komplett neu organisiert

Von Stefan Galler, Landkreis

Man könnte von einer Art "Update" sprechen: Das Landratsamt München ist schon seit geraumer Zeit dabei, sich einer Aktualisierung und vor allem Optimierung zu unterziehen. Es geht um Arbeitsabläufe und Synergieeffekte, um eine Neu-Organisation, die unter dem Schlagwort "Strategie- und Leitbildprozess" durch Landrat Christoph Göbel (CSU) auf den Weg gebracht wurde.

Hintergrund ist einerseits, dass der 41 Jahre alte Chef des Amtes am Mariahilfplatz veraltete Strukturen modernisieren und damit auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter verbessern will. Andererseits geht es aber selbstverständlich auch um Effizienz und darum, all jenen zusätzlichen Aufgaben Rechnung zu tragen, die in den vergangenen Jahren in die Verantwortung des Landratsamtes gelegt wurden; etwa der Betrieb eines Jobcenters oder auch die Unterbringung von Asylbewerbern. "Das Landratsamt ist in den vergangenen Jahren schnell gewachsen. Deshalb brauchen wir einen anderen Rahmen", hatte der Landrat im Dezember 2014 gesagt, als der Strategie- und Leitbildprozess in Angriff genommen worden war. Vor allem die Belegschaft selbst sollte in verschiedenen Teilprojekten daran mitarbeiten, das Amt fit für die Zukunft zu machen. Nun präsentierte Göbel zunächst in einer Betriebsversammlung den Mitarbeitern und anschließend dem Kreisausschuss die neue geplante Aufbauorganisation.

Und diese sieht zunächst mal eine deutliche Verschlankung des Apparates vor - zumindest, was die einzelnen Verwaltungseinheiten anbelangt: Anstatt der bisherigen acht Abteilungen wird es künftig neben dem "Büro Landrat" (zuständig für Bürgerservice, Öffentlichkeitsarbeit, Kultur, Sport und Partnerschaften) nur noch vier weitere Geschäftsbereiche geben. "Geschäftsbereich 1" mit der Bezeichnung "Zentrale Angelegenheiten, Immobilien und Schulen" umfasst künftig etwa die Bereiche Personal und Organisation, Information und Kommunikationstechnik sowie Serviceeinrichtungen; dazu kommen Finanzen und Hochbau.

Der zweite Geschäftsbereich "Arbeit, Jugend und Soziales" weicht nicht sehr stark von der bisherigen Organisation ab. "Wir haben weiterhin Jugendamt und Jobcenter eng verzahnt", so der Landrat. Mit 367 Beschäftigten ist dieser Bereich künftig der größte im Landratsamt. Ein Novum stellt laut Verwaltung der Geschäftsbereich 3 dar: Unter der Bezeichnung "Infrastruktur und Gesundheit" werden alle Aufgaben und Fachbereiche zusammengefasst, die von besonders großer strategischer Relevanz sind. Hier finden sich beispielsweise die Unterabteilungen "Chancengleichheit und gesellschaftliche Potenziale", "Gesundheit und Senioren" sowie "Energie und Mobilität".

Geschäftsbereich 4 schließlich firmiert unter "Bauen, Sicherheit- und Ordnung, Umwelt- und Verbraucherschutz". Untereinheiten aus diesem Bereich hatten auch bisher schon in Teilzuständigkeiten an ein und derselben Sache gearbeitet, etwa im Veterinärwesen und Gesundheits-/Verbraucherschutz. Durch die organisatorische Zusammenfassung dieser größtenteils staatlichen Aufgaben sollen Reibungsverluste minimiert werden.

Die Stabsstelle Asyl wird vorerst in einem eigenen Geschäftsbereich arbeiten. "Wenn sich die Situation verändert, lösen wir diesen Bereich auf und führen die Beamten anderen Abteilungen zu", so der Landrat. "Aber das wird bestimmt nicht so schnell gehen."

Die Neuaufstellung der Landkreisverwaltung sei ein wichtiger Meilenstein, so Göbel, der sich ein "transparenteres, effizienteres Arbeiten" erhofft, "von dem die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis München noch mehr profitieren können". Am 1. August soll die neue Struktur in Kraft treten, bis dahin müssen Stellen neu- oder umbesetzt, Umzüge geplant und Briefköpfe neu erstellt werden. "Wir legen Wert darauf, dass die Geschäftsbereiche künftig durch Kreisbeamte geleitet werden", sagt Göbel. "Damit würde es zu weniger Fluktuation kommen." Bisher waren Abteilungsleiter nicht selten für einen befristeten Zeitraum von der Regierung von Oberbayern ans Landratsamt abgestellt gewesen. Mit der Aufstellung der neuen Organisationsstruktur soll der Reformationsprozess noch nicht abgeschlossen sein. Nächstes Ziel ist die Entwicklung eines Leitbildes.

© SZ vom 07.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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