Lesertouren:Hinein in eine Welt voller Entdeckungen

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Der Münchner Nordosten ist für Radler langweilig? Die 38 Kilometer lange Rundtour um den Ismaninger Speichersee widerlegt dieses Vorurteil.

Von Franziska Hartmann

Der Münchner Nordosten ist bei Radsportlern nicht unbedingt die erste Adresse für ausgedehnte Touren. Die Gegend von Johanneskirchen bis Ismaning ist vielen zu eben. Zu eintönig. Zu langweilig. Dabei bieten die nordöstlichen Ausläufer der Münchner Schotterebene mit dem Ismaninger Speichersee eine wunderbare Möglichkeit für die ganze Familie, der Hektik und dem Lärm der Stadt schnell und bequem zu entkommen. Zumal man mit der Flughafenlinie S 8 in nicht einmal zwanzig Minuten von der Innenstadt aus in Johanneskirchen ist - dem Startpunkt dieser 38 Kilometer langen Rundtour. Von hier aus geht es los - direkt hinein in eine Welt voller Entdeckungen.

Da wäre zum Beispiel der Johanneskirchner Ortskern, der - geprägt unter anderem von der Kirche Sankt Johann Baptist und dem großen Maibaum - sich seinen dörflichen Charakter erhalten hat. Kurz darauf erreicht man den Abfanggraben, einen künstlich angelegte Wasserlauf, der dem Ausgleich des Grundwasserspiegels im Johanneskirchner Moos dient.

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Und wenig später ist man am Ismaninger Speichersee, einem im Jahr 1929 geschaffenen Speicherbecken am Oberlauf des Mittlere-Isar-Kanals zwischen Ismaning und Neufinsing. Die sechs Quadratkilometer große Wasserfläche dient dazu, genügend Wasser den Isarkanal hinab zu schicken, damit die Kraftwerke entlang des Wasserlaufs Strom erzeugen können.

Infotafeln des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) zeigen die große Bedeutung des Gebiets als Lebensraum für zahlreiche Wasservögelarten. Unter anderem finden hier Kormoran, Teichrohrsänger und Wanderfalke ein wertvolles Rückzugsgebiet für die Brut und zur Überwinterung.

Wer dann die vielen neuen Eindrücke verarbeiten will, der kann sich am Nordufer des Speichersees zum Beispiel im Biergarten der Finsinger Alm niederlassen, oder sich am Finsinger Weiher eine Auszeit gönnen - bevor es durch Neufinsing und am Südufer des Sees entlang zurück in Richtung Unterföhring und die Isarauen geht. Im Nordteil des Englischen Gartens lädt das Restaurant Aumeister erneut zum Verweilen ein, ebenso das idyllisch gelegene Gasthaus Sankt Emmeramsmühle - hier kann man sich noch einmal stärken, bevor es den einzigen Anstieg der gesamten Tour ans Isar-Hochufer hinaufgeht, zurück zum S-Bahnhof Johanneskirchen. Eine Tour im Münchner Norden mag ambitionierte Radfahrer zwar keine Höhenmeterrekorde brechen lassen - langweilig und eintönig ist sie aber garantiert nicht.

Hinweis: Die Überquerung der Bundesstraße ist durch Leitplanken etwas erschwert. Es geht ein kleines Stück auf der Bundesstraße entlang, bis man sehr bald zu einer Lücke in der Leitplanke gelangt. Hinter der Leitplanke auf der gegenüberliegenden Seite geht es ein Stück zurück Richtung Fischteiche und schließlich nach dem Gasthof Birkenhof (gelber Radwegweiser "Ismaning") links ab.

© SZ vom 02.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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